#21 - Eigene Glaubenssätze, Meinungen und Haltungen reflektieren

Shownotes

Ich spreche in dieser Folge über Glaubenssätze und Halbwahrheiten. Denn es sind nicht immer nur die großen strukturellen Dinge, die unsere Schulwelt ausbremsen.

Manchmal sind es wir Menschen in diesem System, die da Stolpersteine stapeln. Und darum ist es mir neben meinem Wunsch und Appell in Richtung Politik, Schule zeitgemäßer zu machen auch ein Anliegen, dass wir uns selbst als Lehrkräfte, als Erzieher*innen, Schulleitungen, Eltern usw immer wieder refelktieren.

Denn meine Haltung, meine Glaubenssätze und meine damit verbundene Einschätzung eines Sachverhaltes wird der Ausgangspunkt für mein Verhalten sein. Ob ich beispielsweise unterstütze oder eher bestrafe und unterbinde.

➡️ Hilfreiche Links:

Buch „Eine Schule ohne Noten


👉 Studie zu Noten

👉 [Der kleine Samen] (Das Buch ist in ca. 3 Wochen wieder da.)

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00:00:00: Wenn sich vor allem schlechte Noten wiederholen, verschwindet die Motivation irgendwann völlig.

00:00:05: Ich habe was gemacht, was vielleicht doch gar nicht so entwickelungsförderlich ist.

00:00:09: Und es ist immer wichtig, egal ob als Eltern, als Lehrkraft, als Erzieherin, als Schulleitung,

00:00:13: wie auch immer überhaupt als Mensch, würde ich sagen.

00:00:16: Da verzeihend und milde mit sich zu sein und die Haltung einzunehmen, ich gebe meinen Bestes.

00:00:22: Wenn ich Ihnen das jetzt erlaube, werden die Kinder das maximal ausnutzen.

00:00:30: Also das ist was, was ich ganz oft gesagt bekomme.

00:00:33: Ja, aber wenn ich Ihnen das erlaube, dann geht es ja hier nur noch über Tische.

00:00:37: Willkommen zu Herzschlag Schule.

00:00:39: Deinem Podcast rund um alle Themen, die unsere Bildungswelt derzeit bewegen.

00:00:43: Und da ist die Auswahl ja dann doch schon ziemlich groß.

00:00:47: Ich bin Saskia Nichtsjaer, Grundschul-Werkraft, Mama von drei Kindern.

00:00:51: Zwei davon sind bereits in Schule, das heißt ich kenne Schule also aus mehreren Perspektiven.

00:00:57: Und ich bin zusätzlich Autorin, Podcasterin, offensichtlich und Bildungsaktivistin.

00:01:04: Auf meinen Kanälen widme ich mich unter dem Namen Liniert Karriert, vor allem den Themen,

00:01:09: die lange Zeit so in unserem Bildungssystem doch zu sehr so unter dem Rad daliefen.

00:01:15: Also Beziehungsarbeit, individuelle Lernbedürfnisse und Haltung, also um mal so ein paar Themen zu nennen.

00:01:22: Und heute hüpfen wir auch genau wieder in diese Themenwelt.

00:01:27: Wir sprechen in der heutigen Folge über Glaubenssätze und ja, doch die Halbwahrheiten,

00:01:33: die da allerhöchstens drin stecken.

00:01:35: Denn es sind eigentlich gar nicht immer nur die großen und strukturellen Dinge,

00:01:39: die unsere Schulwelt ausbremsen.

00:01:41: Manchmal sind es wir Menschen in diesem System, die da, wie soll ich sagen, Stolpersteine stapeln.

00:01:49: Und darum ist es mir neben meinem Wunsch- und Appellrichtung Politik,

00:01:53: Schule zeitgemäß zu gestalten, auch ein Anliegen, dass wir uns selbst als Lehrkräfte,

00:01:59: als Erzieher in Schulleitung, Eltern und so weiter wirklich immer wieder reflektieren.

00:02:06: Ja, aber bevor wir jetzt damit einsteigen, freue ich mich ganz, ganz arg über eure Mithilfe, diesen Podcast bekannter zu machen.

00:02:14: Empfehlt ihn also gerne weiter, teilt oder bewertet ihn.

00:02:18: Ihr wisst ja vielleicht, dass ich gerade komplett in der Buchabgabe stecke

00:02:22: und darum zeitlich hier mein Podcastbaby so ein bisschen vernachlässige.

00:02:26: Ich schaffe für euch die Aufnahmen der Folgen, damit ihr weiter wichtige Impulse bekommt.

00:02:31: Aber ehrlicherweise verdattel ich sogar selbst, die Folgen auf meinem Kanal zu teilen.

00:02:35: Mein Kopf ist einfach gerade völlig woanders, sowieso bei Familie und Schule immer, aber eben ganz, ganz doll in Buch.

00:02:42: Und ich freue mich, wenn ihr mich diese letzten drei Buchschreibewochen, goddo, goddo, goddo, noch ja besonders unterstützt,

00:02:51: einfach weil ich es selber nicht so schaffe.

00:02:54: Ihr fragt ganz oft, wie ihr mich unterstützen könnt und ob ich eine Kaffekasse und was, was ich nicht alles habe.

00:03:00: Nein, habe ich nicht, gibt es auch nicht, aber das wäre eine ganz super gute Unterstützung.

00:03:06: Und an dieser Stelle darf ich einmal ganz, ganz herzlichsten Dank an euch ausrichten.

00:03:13: Vor zwei Wochen habe ich ein Buch empfohlen und die dazugehörige Seite Schulcrams, das ist die Seite von Janina.

00:03:22: Das ist alles nicht abgesprochen, das war wirklich meine persönliche Empfehlung.

00:03:26: Ich mache das wirklich, wirklich gerne, Dinge zu unterstützen, die ich selber nutze und die ich mir auch selber zulege.

00:03:34: Und wenn die sich bewähren, finde ich es einfach so, wie wir das sonst auch machen, im kollegialen Austausch total toll, das weiterzugeben.

00:03:41: Und Janina war völlig aus dem Häuschen, weil ihr auch ganz fleißig bei ihr geschaut habt und auch so begeistert von den Sachen,

00:03:47: seit wie ich, vor allen Dingen auch von dem Buch, das ist jetzt ausverkauft und ich darf aber ausrichten, dass das Buch bereits im Nachdruck ist und ganz, ganz bald wieder verfügbar ist.

00:03:58: Ich werde das bestimmt dann hier auch nochmal ganz kurz ansagen, sofern ich denn schaffe, daran zu denken, aber ich gebe mir Mühe.

00:04:07: So, und jetzt starten wir mit der Anfangskategorie. Der Blick durch Schlüssel auch.

00:04:14: [Musik]

00:04:18: Ja, wir sind kurz vor den Osterferien und nicht nur die Natur, ich habe das Gefühl, auch die Kinder erwachen irgendwie so aus dem Winterschlaf, ich weiß nicht, wie es euch geht.

00:04:28: Alles ist irgendwie kribbelig und blüht im Wasten, sind das Wortes auf.

00:04:33: Und ich merke gerade sehr, wie wichtig es für meine Klasse oder auch für meine Fachklassen ist, dass da jetzt ein besonders verlässlicher Rahmen ist, also dass man eine besonders verlässliche Struktur schafft,

00:04:45: dass man Fahrwasser anbietet, sage ich immer, auf dem die Kinder so mitgehen können und dass man selbst möglichst geerdet steht.

00:04:53: Die sind einfach gerade wusselig und trubelig und da ist es ganz besonders wichtig.

00:04:58: Gleichzeitig merke ich auch, dass es mir nicht so leicht fällt, so ganz kurz vor den Osterferien in Niedersachsen ist es so, dass das eine ganz, ganz lange Spanne ist.

00:05:08: Wir haben hier keine Winterferien oder Skiferien oder Faschingsferien, die gibt es in Niedersachsen nicht.

00:05:15: Das heißt, da ist nicht nochmal eine Woche zwischen Weihnachtsferien, die dieses Jahr auch wirklich früh aufgehört haben, bis zu den Osterferien.

00:05:24: Das ist dann echt ein sehr langer Zeitraum und ja, wir als erwachsene Personen, wir wurschen uns so durch, aber den Kindern, finde ich, merkt man das schon sehr an.

00:05:33: Ich war vorher in Bayern, da war das ein bisschen anders geregelt.

00:05:36: Ich finde tatsächlich in der Unterteilung auch ein bisschen besser geregelt.

00:05:40: Und also diese Spanne, gerade zu den ganz jungen Kindern, merkt man das wirklich sehr an.

00:05:45: Da ist die Luft raus und wir haben schon tatsächlich, muss man auch sagen, recht früh Osterferien dieses Jahr.

00:05:51: Aber wir haben noch eine Woche vor uns und also zu dem Zeitpunkt, wo ich den Podcast aufnehme, wenn ihr diesen Podcast hört, dann haben wir eigentlich nur noch einen Tag vor uns.

00:06:02: Und da freue ich mich drauf und mir fällt gleichzeitig einfach auf, wie wichtig es gerade so in diesen Phasen, wo die erschöpft sind, kribbelig, wuselig sind, dass man da gut rahmenschaftt.

00:06:16: Und das ist anstrengend, aber es lohnt sich total in diesem Bereich, die Energie fließen zu lassen und er zu gucken, okay, was mache ich jetzt vielleicht nicht mehr in der gleichen Intensität wie sonst.

00:06:27: Und es ist auch völlig okay. Also was nützt mir und meiner Klasse, meinen Schulkindern jetzt am allermeisten?

00:06:33: Wir müssen ja wirklich haushalten.

00:06:35: Und ich habe auch über die Jahre echt gelernt, an manchen Stellen 5 Grad sein zu lassen in vordernden Phasen und zu schauen, was ist jetzt das Wichtigste.

00:06:47: Und ich trau mich dann auch mit dem Standing der Erfahrung, da wirklich die Energie gut zu verteilen.

00:06:56: Das also als kleinen Impuls an dieser Stelle und weil wir gerade dabei sind, ich merke auch an der Stelle nochmal, wie wichtig, wichtig, wichtig dieser verlässliche Rahmen ist, für den ich mir da so Zeit nehme und in den ich die Energie fließen lasse,

00:07:12: jetzt gerade in diesen letzten ein, zwei Wochen vor den Osterferien.

00:07:15: Ganz oft wird meine Art zu arbeiten mit dieser Haltung, mit dem Einbeziehen der Lernbedürfnisse der Kinder, aber auch meinen eigenen Bedürfnissen, dieses Beziehungsorientierte.

00:07:28: Das wird ganz oft verbunden mit "die Kinder können machen, was sie wollen" oder "ich gebe keine Regeln vor, alles ist erlaubt, ich frage einfach die Kinder, was wollt ihr denn?"

00:07:38: Und dann machen wir das so. Und das ist absolut nicht so.

00:07:41: Das ist schon in Balance und mein Gefühl ist sogar, je offener ich arbeite und ich arbeite wirklich ziemlich offen mittlerweile würde ich sagen, in vielen Dingen, ich bin immer diskussionsbereit, wir können immer aushandeln,

00:07:59: zumindest in aller, aller meisten Stellen bis natürlich auf die grundlegenden menschlichen, miteinander Vereinbarungen.

00:08:05: Aber auch die müssen manchmal noch in Erinnerung gerufen werden, also die setze ich auch nicht permanent voraus.

00:08:11: Aber ich bin immer diskussionsbereit, ich bin immer bereit und da sind wir im heutigen Thema eigentlich schon, mich auch zu verändern, nochmal eine neue Perspektive anzunehmen, zu sagen, oh stimmt, an der Stelle habt ihr echt recht, ich glaube, das können wir verändern, das gilt ja für uns gar nicht mehr so.

00:08:28: Das absolut und wie gesagt, ich arbeite recht offen, bin sehr bei den Kindern, habe ganz viel Interesse an dem, was sie bewegt, nehme das auf, beziehe das ein und gleichzeitig gibt es an manchen Stellen ganz, ganz verlässliche Eckpfeiler und sogar, ich würde sogar sagen, dass je offener und je mehr Dynamik und Bewegung und Flexibilität da drin ist, umso wichtiger ist dieser Rahmen auch.

00:08:55: Wenn ohnehin alles ganz, ganz, ganz, ganz eng ist, dann kommt man vielleicht gar nicht mehr so in diese Pridulien, bestimmte Dinge wirklich auszutarieren.

00:09:08: Und ich merke aber, dass ein offener Unterricht nicht heißt, die Kinder machen wie sie möchten.

00:09:15: Da gibt es eine Balance, da gibt es eine Gleichzeitigkeit und einen verlässlichen Rahmen zu schaffen heißt für mich zum Beispiel, es gibt einfach Punkte, da bestehe ich auf Dingen, weil ich mit meiner Lebenserfahrung weiß, dass das ganz wichtig ist und das kann ich den Kindern ganz transparent vermitteln.

00:09:34: Es ist nichts, was ich ihnen einfach vorsetze, sondern wir sprechen darüber, warum es so ein, zwei, drei Punkte gibt, die Frau Nichtzell ganz, ganz, ganz wichtig sind und an denen es auch wenig Weg vorbei gibt.

00:09:45: Oder es geht auch an irgendwelchen Stellen mal vorrangig um mein Bedürfnis.

00:09:49: Im besten Fall docken sogar relativ viele Kinder auch in diesem Bedürfnis an, meist unterscheiden wir uns gar nicht so sehr, aber da ist trotzdem die Intention einer bestimmten Vereinbarung etwas, das für mich wichtig und wertvoll ist.

00:10:03: Und diese Balance muss unbedingt sein, es geht nicht nur immer darum, dass alles so ist, wie Kinder das wollen.

00:10:08: Es schaffen wir sowieso nicht, weil Kinder ja sehr unterschiedlich ist wollen.

00:10:11: Und es geht immer darum, dass eine Balance herrscht, dass jeder Mensch in diesem Klassenzimmer das Gefühl hat, okay, ich werde dir mal grundlegend gesehen und auf mich wird grundlegend Rücksicht genommen.

00:10:22: Nicht in jedem kleinen Wunsch, den ich habe, aber so in den grundlegenden Bedürfnissen.

00:10:26: Und ein Beispiel dafür ist meine Lesepause zur Frühstückszeit. Es gibt bei uns eine feste Frühstückszeit, die ist in allen Klassen so.

00:10:34: Da wird gefrühstückt, bevor es in die Pause geht und unsere Schulinterne Vereinbarung ist, da wird gelesen und das ist ein ruhiger, fokussierter Moment.

00:10:44: Der ist auch für mich wichtig, nach dem Gewusel der ersten ein, zwei Stunden, nach der Anstrengung des Lernens ist es auch wichtig für Kinder einmal runterzukommen.

00:10:55: Ich habe so ein bisschen mehr im Blick, in dieser Ruhe sind alle Kinder wirklich dabei und essen was.

00:11:01: Bei mir darf man ja eh sehr regelmäßig essen, deswegen haben die manchmal gar nicht mehr so Riesenhunger dazu.

00:11:06: Aber nehmen die sich den Moment, trinken noch mal einen Schluck, beißen vielleicht noch mal ins Brot oder sitzen auch einfach nur in Ruhe da und kommen mal fünf Minuten runter.

00:11:16: Wenn ich sie so in die Pause schicke, klappen übrigens auch Pausen meist ein bisschen anders.

00:11:21: Und in dieser Zeit ist mir ganz wichtig, dass jedes Kind sich einen guten Platz für diese Pause sucht, das dürfen sie sich aussuchen.

00:11:28: Dort alles vorbereitet, Frühstück bereitstellt, trinken bereitstellt, sich gemütlich hinsetzt, sich vielleicht irgendwas nimmt, wo man sich manche setzen, sich dann auf dem Wackelhocker,

00:11:37: weil ein bisschen Bewegung dann eben hilft beim Zuhören und dann lese ich.

00:11:42: Und ich fange auch erst an, wenn sich wirklich alle verteilt haben. Ich warte darauf, ich stoppe auch, wenn dann doch hin und her gewurscht und gerenne es oder es gehen so kleine Gespräche los.

00:11:54: Ich bin immer für Gespräche, auch in meinen Arbeitsphasen darf man sehr gerne miteinander sprechen.

00:11:58: Aber es gibt so ein paar Momente im Schulalltag, wo ich wichtig finde, dass wir für fünf Minuten bei uns sind, etwas essen, etwas trinken oder einfach nur entspannt.

00:12:09: Und zuhörig lese dann auch, um so ein gewisse, dass wieder dieses Fahrwasser, was ich anbiete, auf dem man so mitschwimmen kann, ich lese eine Geschichte,

00:12:15: der man lauschen kann, auch mit Bildern, Vorne, Visualisierung, die dann gleichzeitig gezeigt wird.

00:12:21: Und ich reize diese Zeit auch nicht unglaublich aus.

00:12:24: Und ich gebe eben Dinge an die Hand, um diese Zeit auch gut zu schaffen.

00:12:29: Aber ich bestehe auf dieser Zeit.

00:12:31: Und das ist ein ganz verlässlicher Rahmen.

00:12:33: Und wenn man da lockerlässt, dann sagt, ja gut, dann quatschen da hinten halt jetzt, ich mache jetzt mal trotzdem hier vorne weiter,

00:12:38: diese Zeit nehme ich mir, ich würde wirklich fast behaupten, immer.

00:12:43: Also bis auf die ein, zwei Mal im Jahr, wo irgendwie mal was ist, weiß ich nicht.

00:12:47: Aber ansonsten leg ich da ganz, ganz viel Wert drauf.

00:12:50: Und diese Verlässlichkeit, das hat nichts mit streng sein zu tun.

00:12:53: Ich glaube, das ist völlig klar, wenn ich so ein Beispiel nenne, dass das hier nichts mit Schikan oder irgendwas zu tun hat,

00:12:58: ist einfach ein verlässliches Darauf bestehen, dass bestimmte Dinge wirklich auch so eingehalten werden,

00:13:06: wie wir sie vereinbart haben oder wie wir sie besprochen haben.

00:13:10: Und das mal entgegen dem Glaubenssatz, mit dem wir jetzt quasi schon so ein bisschen angefangen haben,

00:13:16: das beziehungsorientiertes Arbeiten heißt, die Kinder können ja machen, was sie wollen.

00:13:21: Und die geben den Ton an.

00:13:23: Ja, die geben schon eine Richtung vor.

00:13:25: Und die sind für mich ja wichtige Richtunggebende Menschen, denn für die bin ich ja in Schule.

00:13:34: Sehr völlig klar.

00:13:36: Aber es gibt eben auch Dinge, die liegen in meiner Hand als Führungskraft,

00:13:42: als Mensch, der Vorbild anbietet und als Leitbild vorangeht.

00:13:47: Und da achte ich auf Verlässlichkeit.

00:13:51: Und damit sind wir eigentlich komplett direkt im Thema, nämlich im Thema Glaubenssatz.

00:13:58: Und jetzt folgen so ein paar kurze Denkanstöße dazu, denn wie gesagt,

00:14:03: zeitlich werde ich jetzt keine riesengroßen Ausarbeitungen schaffen.

00:14:07: Aber ich glaube, diese Denkanstöße sind schon sehr prägnant und zeigen ganz gut, worum es geht

00:14:13: und wie ich ansetzen kann, bei mir selbst zu schauen,

00:14:16: dann habe ich auch welche von diesen Sätzen so verinnerlicht und müsste ich da vielleicht mal ran.

00:14:21: Ich erlebe das bei Vorträgen so oft, dass ich in den Inhalten oder den Angeboten, die ich mache,

00:14:27: oft doch nochmal erst mal einen Schritt zurückgehen muss, um eben zu gucken,

00:14:31: wie ist denn die Haltung dahinter?

00:14:33: Weil die Haltung, die wir einnehmen, und da muss ich auch mich selber immer wieder reflektieren,

00:14:39: tue ich auch, ich hau mich auch manchmal solche Sätze raus,

00:14:41: oder habe das vor allen Dingen früher viel gemacht.

00:14:43: Es ist wichtig, dass wir schauen, was haben wir denn da so an Glaubenssetzungen, an Glaubenssätzen, an Meinungen.

00:14:50: Stimmen die denn so wirklich?

00:14:53: Denn das sind unsere Ausgangspunkte für unsere weiteren Maßnahmen.

00:14:58: Wir entscheiden anhand dieser Haltung und dieses Glaubenssatz, dieser Meinung,

00:15:03: welche Maßnahme dann erfolgt, welche Unterstützung wir anbieten, wie viel und ob überhaupt, ob die dazu passt.

00:15:11: Das ist wirklich die Grundlage unserer Interaktion, dessen wie wir als Lehrkräfte agieren.

00:15:18: Und je nachdem, welche Haltung ich habe, wird halt meine Reaktion oder meine Aktion völlig anders aussehen.

00:15:24: Und darum ist das ein ganz, ganz entscheidendes Ding in unserem täglichen Tun.

00:15:29: Und darum möchte ich es einmal hier so ein bisschen vorstellen.

00:15:33: Ich gehe jetzt so durch einige sehr, sehr weit verbreitete klassische Glaubenssätze durch,

00:15:38: stelle die mal so in den Raum und würde dann eben darauf eingehen, warum die so vielleicht nicht ganz stimmen

00:15:48: oder warum es wertvoll ist, da mal zu gucken.

00:15:50: Ich glaube, ich schaue mal, ob das alles noch so stimmt.

00:15:54: Oder ob es doch vielleicht ganz andere fundierte Erkenntnisse dazu gibt.

00:16:02: Dazu noch eine Sache.

00:16:04: Das kann an mancher Stelle manchmal so ein bisschen anpixen, wenn man merkt, oh je, oh je.

00:16:09: Das habe ich auch schon ein paar Mal gesagt, aber stimmt.

00:16:12: Das ist ja vielleicht gar nicht so.

00:16:15: Oder die Forschung zeigt doch was ganz anderes.

00:16:18: Auf Weihar.

00:16:19: Das ist nicht immer ein gutes Gefühl.

00:16:21: Oh, das ist meistens ein gutes Gefühl, wenn man merkt.

00:16:25: Ich habe was gemacht, was vielleicht doch gar nicht so entwickelungsförderlich ist.

00:16:29: Und es ist immer wichtig, egal ob als Eltern, als Lehrkraft, als Erzieherin, als Schulleitung, wie auch immer, überhaupt als Mensch, würde ich sagen.

00:16:37: Da verzeint und milde mit sich zu sein und die Haltung einzunehmen.

00:16:42: Ich gebe meinen Bestes und ich mache alles so, wie ich es mit dem aktuellen Wissenstand machen kann.

00:16:49: Oder mit meinen Kräften, mit meinen Ressourcen, mit der Umgebung.

00:16:53: Und dabei aber offen zu bleiben und reflektiert zu bleiben und an bestimmten Stellen zu sagen, oh, ich habe was Neues erfahren.

00:17:00: Oder ich weiß jetzt etwas anderes oder ich weiß jetzt mehr, als ich vorher wusste.

00:17:04: Und das sorgt dafür, dass ich etwas, was ich vorher gemacht habe, ab jetzt anders machen werde.

00:17:10: Und das macht gute Lehrkräfte aus.

00:17:14: Jetzt mal in dem Fall.

00:17:16: Lehrkräfte, das gilt genauso für Eltern.

00:17:18: sitze ich da und fühle mich so ein bisschen angepinkst als Mama, weil ich merke irgst,

00:17:24: oh, da war ich nicht immer die faireste Person an der Stelle. Und jetzt weiß ich aber, zum

00:17:29: Beispiel durch unsere Terrorbeuteln, dass das gar nicht unbedingt die entwickelungsförderlichste

00:17:34: Variante von mir war. Und das ist kurz kein schönes Gefühl, aber dann verzeiht mit sich

00:17:42: zu sein. Und auch bis zum Gewissen grad kann man das auch mit Kindern besprechen und zu sagen,

00:17:46: jetzt weiß ich aber mehr. Und jetzt fange ich nicht an dagegen zu gehen und sagen, aber mein

00:17:51: Glaubenssatz stimmt trotzdem und ich bin trotzdem richtig gemacht und davon trenne ich mich jetzt

00:17:54: auch nicht. Das ist ja eine Option an der Stelle. Ich könnte auch in diesen Widerstand gehen,

00:17:58: sondern offen zu sagen, ich finde das, was mir gerade fundiert präsentiert wird, echt gut im

00:18:07: Ansatz. Und ich glaube, da ist was dran. Und ich denke, ich werde mein Verhalten in diese Richtung

00:18:13: soweit in kleinen Schritten, wie ich das kann, anpassen. Das ist das, was uns, glaube ich, als

00:18:22: gute Lehrkräfte und Eltern oder wie auch immer auszeichnet, diese Fähigkeit zur Selbstreflektion

00:18:28: und die Entwicklung von eigenem Verhalten. Das mal gesagt, geht's los. Den folgenden

00:18:37: Glaubenssatz habe ich durchaus ganz, ganz oft gerade zur Berufsanfang gehört und selber sogar

00:18:44: auch schon mal gesagt. Die schlechtere Note zu geben motiviert das Kind, sich zu verbessern und mehr

00:18:52: anzustrengen. Das ist tatsächlich bis heute eine relativ gängige Praxis an manchen Stellen zu

00:18:59: sagen, das Kind steht so zwischen zwei Noten. Na, ich gebe mal die schlechtere, dann ist da irgendwie

00:19:04: mehr Motivation, das zu verbessern. Ist mir selbst als Kind, ich stand sehr gerne zwischen zwei Noten,

00:19:12: war ganz typisch bei mir. Regelmäßig passiert, fand ich immer unmöglich, hat bei mir immer dazu

00:19:20: geführt, dass ich in die totale Abwehrhaltung gegangen bin und gesagt habe, ne, also, wenn ich

00:19:25: mich anstrengen kann, wie ich will und dann noch einen auf den Deckel kriege, du moll gar nichts mehr.

00:19:28: Hab dann schon noch sowas gemacht, dass da etwas rumkam, aber es hat mich an keiner Stelle

00:19:33: dazu motiviert zu sagen, ach Mensch, nee, ganz gut, dass ich das Signal jetzt mal kriege,

00:19:41: dann werde ich mich natürlich hinsetzen und das machen. Zumal man ja auch dann keine Strategien

00:19:46: in der Regel bekommen hat, man hat diese schlechte Note bekommen, die schlechtere Note bekommen,

00:19:49: vielleicht noch mit der Ansage, na, es war so ein bisschen dazwischen, ich gebe dir mal die,

00:19:53: aber wenn du dich richtig dort anstrengst, dann kriegst du die bessere Note. Punkt. Ich sag dir

00:20:00: aber nicht, wie. Das ist ja dann ganz oft das Problem gewesen. Und es ist auch so, dass es zu

00:20:05: Leistungsbewertung mittlerweile unglaublich viele Forschungsergebnisse gibt. Ich empfehle da immer

00:20:10: das Buch "Eine Schule ohne Noten" und es gab ja auch jüngst eine Studie, die noch mal ganz klar

00:20:15: gezeigt hat, dass die Noten, die da auf unseren Zeugnüssen stehen oder unter Tests und Arbeiten

00:20:22: stehen, nicht abbilden, was Kinder können und was ihre Kompetenzen sind. Also da ist was Noten

00:20:29: Versprechen abzubilden, tun sie überhaupt nicht und das ist eine ganz groß angelegte Studie. Ich

00:20:34: verlinkt dir auch noch mal unten, lest euch gerne ein, eine tolle Bestätigung dessen, was Menschen,

00:20:39: die sich so im zeitgemäßen Lern bewegen, seit Ewigkeiten predigen. Ich möchte zu dem ganzen

00:20:46: Thema auch noch mal Pädagogik-Professor Aiko Jürgens von der Uni Bielefeld zitieren, der hat

00:20:50: mich ganz gut auch noch mal untermauert. Zensuren werden oft als Lohn begriffen und weniger als

00:20:57: wertvolles Feedback, also von Schüler innen Seite. Wenn sich vor allem schlechte Noten wiederholen,

00:21:03: verschwindet die Motivation völlig. Punkt. Also auch in der Forschung mit Menschen, die sich da

00:21:12: immer wieder mit befassen wird, ganz ganz deutlich, dass die schlechtere Note eher Motivationskiller ist

00:21:18: als ein Antrieb. Nix der Glaubenssatz. Wenn ich Ihnen das jetzt erlaube, werden die Kinder das

00:21:27: maximal ausnutzen. Also das ist was, was ich ganz oft gesagt bekommen habe, ja aber wenn ich Ihnen das

00:21:35: erlaube, dann geht es ja hier nur noch über Tische und Bänke. Und auch das, das ist unterhin gesagt

00:21:43: der Satz und es heißt nicht, dass darin vielleicht sogar manchmal Kernchen stecken, die wahr sind oder

00:21:49: die etwas Wichtiges beinhalten, aber wenn wir einfach nur bei diesem Satz bleiben, dann stehen wir

00:21:56: uns selber im Weg und verhindern eben Entwicklung. Und ich erlebe in diesem Bereich und ich mache

00:22:02: das schon viele viele viele Jahre, eigentlich was ganz anderes. Wenn die Klassen und ich uns auf was

00:22:07: einigen, was wir verändern wollen, zum Beispiel ein neues Zugeständnis. Behaltet die Mützen auf,

00:22:13: wenn ihr das braucht, das habe ich zwar schon vor Jahren gemacht, aber nehmen wir mal das Beispiel,

00:22:16: dann gibt es danach eine starke Explorationsphase, so eine Erkundungsphase. Die gucken dann okay,

00:22:23: der Rahmen hat sich irgendwie verändert, wie ist er denn jetzt? Und in dieser Zeit wird ausprobiert,

00:22:31: das ist dieses klassische Testen, was so negativ gesehen wird. Ich finde, es ist ein völlig logischer

00:22:36: Bestandteil eines solchen Prozesses. Natürlich probieren die jetzt aus. Was ist denn jetzt erlaubt?

00:22:42: Ist das jetzt wirklich erlaubt? Juhu, wir dürfen was in diesem engen Raum schulen. Das müssen wir

00:22:48: doch jetzt irgendwie echt auf die Probestände. Das ist ein völlig nachvollziehbares Verhalten.

00:22:56: Und genau in der Zeit muss man dann auch eng dran sein und sagen, okay, wir machen jetzt mal dieses

00:23:02: Zugeständnis. Und dann sprechen wir über günstige und ungünstige Momente, dieses Zugeständnis zu

00:23:08: nutzen. Es gibt total gute Momente, um sich die Mütze aufzusetzen und für sich sich abzuschirmen

00:23:15: und zu arbeiten. Und es gibt Momente, in denen es absolut sinnvoll ist und da kann man mit Kindern

00:23:19: und Jugendlichen sehr gut darüber sprechen, wo wir diese Mütze mal kurz abnehmen. Weil es wichtig

00:23:26: ist, dass wir uns sehen können, dass wir einen Eindruck vom Gegenüber bekommen zum Beispiel.

00:23:30: Das muss jede Lehrkraft dann mit ihrer Klasse individuell für sich austarieren. Aber das kann

00:23:38: man machen. Zugeständnis, dann kommen so ein, zwei Wochen Verhandlungs- und Ausprobierungsphase. Und

00:23:43: die geht auch in der Regel zwei Wochen. Und da muss man dran sein, viel reflektieren. Und meine

00:23:48: Erfahrung ist, dass es sich danach einpendelt. Ein weiterer Glaubenssatz. Ein Kind, das in

00:23:58: Häftekritzelt passt nicht auf oder ist desinteressiert. Das Häftekritzelding ist gerade in

00:24:05: Grundschulen ein Riesenthema und viele Lehrkräfte möchten das nicht. Und wenn man etwas nicht

00:24:11: möchte, weil einem ganz, ganz wichtig ist, dass es anders läuft, dann wie gesagt ist das Teil

00:24:16: des Vereinbarungsrahmens. Und dann ist es wichtig, den Kindern gut zu erklären, warum denn nicht?

00:24:23: Warum ist mir denn wichtig, dass da keine Kritze allein im Häft sind? Damit es schön aussieht,

00:24:30: ist eventuell eine nicht ganz so überzeugende Aussage. Ja, weil später kannst du das auch nicht

00:24:38: machen, wissen wir nicht. Eine reine Begulation hilft Kindern auch oft nicht, zumal die gar nicht so

00:24:45: So, in der Lage.

00:24:46: sind, Entwicklungstechnisch so weit in die Zukunft voraus zu denken. Wenn mir als Kind jemand was gesagt

00:24:52: hat, was dann im Erwachsenenalter eventuell für mich zutrifft und ganz im Ernst auch an die eigene

00:24:57: Nase fassen, wir wissen sehr wohl, dass bestimmtes Verhalten für uns jetzt eigentlich wichtig wäre,

00:25:02: damit die Gesundheitung im Alter gut unterstützt ist. Also viel Bewegung,

00:25:07: gesunde Ernährung. Und wenn uns einer damit kommt und sagt, das wäre gut, wenn du jetzt dieses Gemüse

00:25:13: hier ist, damit du in 30 Jahren an der Stelle fit bist, dann ist es was, was wir vielleicht noch

00:25:19: anerkennen als vernünftigen Gedanken, aber das hilft uns trotzdem nicht dabei, uns daran zu halten.

00:25:26: Für mich ist ganz wichtig, dass ihr selber einmal für euch klärt, warum ist mir so unbedingt wichtig,

00:25:35: dass das Kind diese Hefte nicht voll krizelt? Zum Beispiel, weil in dem Moment, wo das Kind

00:25:42: krizelt, das Kind ja nicht, das Kind ja vielleicht nicht an der Aufgabe sitzt, könnte auch ein

00:25:51: Trugschluss sein, vielleicht denkt es gerade und geht so Lösungswege im Kopf durch, aber es könnte

00:25:58: auch sein, dass es wirklich dann sehr, sehr abdriftet sozusagen. Und das könnte ein Argument für mich

00:26:02: sein, es könnte auch sein, dass durch zu starke Krizzeläen ich mich selber überhaupt gar nicht

00:26:08: mir irgendwann zurecht finde, was das Kind jetzt wo aufgeschrieben hat. Dass es für mich viel leicht

00:26:13: dazu erkennt ist, was das Kind geschrieben, gerechnet, gemalt hat, was auch immer gerade die

00:26:17: Aufgabe ist, wenn da möglichst wenig Ablenkung drumrum ist. Auch das kann ich glaube ich sehr

00:26:23: authentisch rüberbringen. Und dann muss ich aber aus dieser Haltung rauskommen, das Kind passt

00:26:28: nicht auf, weil dann werde ich sicherlich anders reagieren, als wenn ich sage, hey das Kind macht

00:26:35: vielleicht genau das, vielleicht passt es gerade auf, vielleicht konzentriert es sich gerade

00:26:38: richtig gut. Krizzeln ist in der Regel eine Ableitung Strategie. Wenn ich sehr doll nachdenke,

00:26:43: das kennt ihr von Telefongesprächen, wenn ich sehr doll zuhören muss, mich fokussieren muss,

00:26:47: nachdenken muss, mitgehen muss, dann hilft total aus einem kleinen Zettelchen da irgendwie so

00:26:53: Krizzeläen zu machen. Wenn ich verstehe warum das Kind das macht und das es überhaupt nichts mit

00:26:58: dessen Interesse zu tun hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich eine alternative anbiete, viel viel

00:27:04: höher, als wenn ich sage, das passt nicht auf, dann werden wir mal gucken wie wir das jetzt hier

00:27:07: hinkriegen, Ampel raus oder Wasser immer, damit das Kind hier besser aufpasst und auch mein Feedback

00:27:12: wird anders sein. Und dann kann ich sagen, mir ist aber echt wichtig, dass ich lesen kann,

00:27:18: worum es hier auf der Seite eigentlich geht, bitte krizzel doch auf einem extra Blöckchen,

00:27:24: was du dann neben liegen hast, dann kann man irgendwie so oder einfach ein Schmierzettel,

00:27:28: der daneben liegt, wo das Kind das machen kann, oder ich kleb ganz oft ein Postet einfach

00:27:34: an in bestimmte Stelle im Heft, weil ich merke, dass Kinder der Fokus schwer fällt, bei der

00:27:39: Aufgabe zu bleiben, wenn sie völlig zu einem anderen Block gehen oder auf ein anderes Blatt

00:27:43: gucken, ich versuche das möglichst auf dem Blatt zu machen, meist klebe ich einfach ein

00:27:47: Krizzel Postet drauf. Also ist es so das, oder wenn ich selber zum Beispiel Arbeitsblätter

00:27:52: konzipiere, lasse ich immer ein Krizzelrand aus dem Ruhm, den sie nehmen dürfen, dass es

00:27:57: einfach ganz klar abgegrenzt ist vom Inhalt oder ich bause ein Krizzelfeld und mit ein.

00:28:03: Aber es klappt genauso gut, indem man an die Stelle, wo das Kind eben gerade nicht rechneten

00:28:07: Postet klebt, weil den kann man dann auch umkleben, wenn es dann an die Stelle kommt.

00:28:11: Ein besonders schöner Glaubenssatz ist bei den Noten, meist sind das dann sehr durchschnittliche

00:28:21: Noten, kann das Kind ja wohl nicht hochbegabt sein. Gerade im Bereich Hochbegabung gibt es

00:28:27: sehr, sehr, sehr viele Glaubenssätze überhaupt im Bereich neurodivagenter Kinder, gibt es

00:28:34: sehr viele Glaubenssätze, die tatsächlich, wenn überhaupt, Halbwahrheiten sind. Wenn

00:28:41: wir jetzt schon vorhin gehört haben, irgendwie bilden Noten gar nicht so sehr das Leistungsvermögen

00:28:48: ab, das passt überhaupt nicht zusammen an ganz vielen Stellen, dann ist einfach diese Aussage

00:28:53: überhaupt nicht mehr tragbar. Das ist ein ganz hartnäckiger Glaube, der sich an Schulen

00:28:58: hält, aber Noten, gerade so durchschnittliche Noten im Falle einer Hochbegabung zeigen

00:29:05: viel mehr, dass das Kind eventuell nicht auffallen möchte, nicht anders sein möchte, weil anders

00:29:10: sein vielleicht in diesem Klassenzimmer oder in der Erfahrungswelt des Kindes nichts Gutes

00:29:16: bedeutet. Vielleicht hat es auch eher durchschnittliche Noten, vielleicht so im späteren Verlauf

00:29:23: des Schulweges, weil es dann doch nicht gelernt hat zu lernen und sich wie Anstrengungen funktioniert,

00:29:31: weil vielleicht einige Schuljahre lang das Ganze auch so einfach ging und ihm so ein bisschen

00:29:36: zugeflogen ist. Vielleicht steckt dahinter ein fixes Mindset, denn gerade hochbegabte Kinder,

00:29:43: die sich sehr, also die an vielen Stellen merken, was sie irgendwie anders wahrnehmen, denken

00:29:48: und fühlen, klammern sich dann im Positiven sehr an ihre Denkvermögen und die würden

00:30:00: alles vermeiden, was irgendwie dazu führen kann, dass das ins Wanken gerät, also Fehler

00:30:08: machen werden sie vermeiden, möchten sie nicht, weil das würde ja bedeuten, dass sie vielleicht

00:30:13: doch gar nicht so schlau sind, wie ihnen das vermittelt wird. Und es gibt auch einfach

00:30:17: hochbegabte Kinder, die dann sehr, das hat damit gleichzeitig was zu tun mit diesem

00:30:21: fixen Mindset, dass die dann in ihrem Spezialist in den Turm festhängen und sagen, da bin ich

00:30:26: sicher, das kann ich, da mache ich ganz bestimmt keine Fehler, also bleibe ich dabei. Ja,

00:30:31: und dann sieht da vielleicht die Note ganz gut aus im restlichen Bereich, aber nicht. Und

00:30:35: es gibt weiter viele individuelle Gründe, warum das nicht so aussieht. Hochbegabte Kinder

00:30:39: zum Beispiel fangen auch manchmal, also denken zum Beispiel auch, ja eben in unkonventionellen

00:30:45: Wegen. Und ich erlebe immer wie das, wirklich schon oft passiert, dass Kinder eine Aufgabe,

00:30:53: die jetzt in meiner Beurteilung eher einfach ist, nicht bewältigen können, gar nicht erst

00:30:59: anfangen, nichts aufs Papier bringen oder Dinger aufs Papier bringen, wo ich denke,

00:31:04: hey, kommt denn jetzt dieser Gedanke her, weil sie an vielen Stellen sich nicht vorstellen

00:31:12: können, dass diese Aufgabe wirklich so einfach ist, wie sie da steht. Die gehen davon aus,

00:31:21: dass da irgendeine Kurve drin steckt, irgendeine Schwierigkeit, irgendwas versteckt ist,

00:31:25: dass das viel komplizierter ist. Da ist, deren Mindset ist so gesetzt. Und dann, wenn

00:31:31: das aber in Tests passiert, wo keiner daneben sitzt oder auch das Wissen gar nicht darin

00:31:36: besteht oder dieses Wissen nicht da ist, dass Menschen mit Hochbegabung da vielleicht viel,

00:31:45: viel mehr dahinter vermuten als nur wirklich so eine simple Aufgabe, dann gibt es halt

00:31:51: statt fünf Punkte auf diese Aufgabe nur Neu und das oder nur ein Punkt und das wirkt

00:31:55: sich auf die Note aus. Wenn wir in diesem Setting hängen bleiben, na ja, der kann ja gar nicht

00:32:01: hochbegabt sein oder die kann gar nicht hochbegabt sein, weil guckt euch mal die Noten anguckt,

00:32:05: euch die Heftan, da steht ja fast gar nichts drin. Also sorry, das geht für mich nicht

00:32:08: zusammen. Dann bekommt dieses Kind diese Antwort nicht oder vielleicht viel später oder es

00:32:16: bekommt nicht die Unterstützung, die ist aber eigentlich entsprechend seiner neurodivergenten

00:32:21: Form bräuchte. Wir verhindern an der Stelle passgenauer Angebote und dann verhindern wir

00:32:26: auch eine Entwicklung vom Kind, ein vorkommendes Kindes, eine Verbesserung der Situation, die

00:32:31: sich dann ja auch für uns Dinge wieder leichter macht. Und deswegen, dazu wird es bestimmt

00:32:37: mal eine Eigenfolge geben zum Thema Hochbegabung, denn ich schreibe ja ein Buch über Neurodivergents

00:32:43: und darüber wie man neurodivergente Kinder begleiten kann und da werden wir bestimmt,

00:32:48: wenn das veröffentlicht wird, zur Richtung September, ein bisschen Deep Dive machen in

00:32:53: diese Themen. Genau, mein Klassiker, ein Kind mit Mütze und Kapuze auf den Kopf, will

00:33:00: provozieren. Nein, in den aller, aller, aller, aller, allermeisten Fällen wollen die sich

00:33:06: begrenzen, zurückziehen, abschirmen, wollen sich konzentrieren, haben das als Modeassist

00:33:11: zwar auf, wollen vielleicht sich etwas wohler fühlen, weil durch probatäre, hormonelle

00:33:16: Veränderungen die Haare vielleicht fettiger sind und einem das unangenehm ist. Eventuell,

00:33:21: also mir hat eine Lehrkraft mal geschrieben, dass ein Schüler damit Kapuze saß, weil der

00:33:26: ganz schlimme Akne oben im Halsbereich hinten und auf dem Rücken hatte und damit überhaupt

00:33:30: noch nicht stabil war und sich damit auch noch nicht sicher gefühlt hat und auch wirklich

00:33:35: teilweise Schmerzen hatte und einfach sich mit dieser Mütze ja geschützt hat sozusagen,

00:33:43: mit der, mit der Kapuze. Und wenn ich den jetzt dazu zwinge, diese Kapuze abzunehmen,

00:33:50: weil ich denke na klar, dass der da wieder provozieren will, dann werde ich einen ganz

00:33:56: schönen Dämpfer in unsere Beziehung hauen, vielleicht auch für Ablehnung oder für Ablehnungsverhalten

00:34:03: sorgende, vielleicht kooperierte auch, aber aus diesem Schamgefühl wird dann wieder vielleicht

00:34:08: Verhalten entstehen, das uns dann an anderer Stelle herausfordert. Also es ist in der Regel

00:34:12: der Anfang für sehr schwierige und anstrengende Dynamiken. Wenn wir davon ausgehen, dass

00:34:18: hinter Mütze auf und Kapuze auf etwas steckt, was vielleicht gar nicht gegen uns geht,

00:34:25: so sehr, sehr wahrscheinlich nicht gegen uns geht, sondern etwas für das Kind tut, für

00:34:30: den Jugendlichen, die Jugendliche tut, dann können wir uns vielleicht eher dafür öffnen

00:34:34: und zu sagen, ja dann lasst ihr halt auch, dann macht ihr auf in den Arbeitsphasen, setzt

00:34:38: ihr euch auf, lasst die Kapuze auf. Gerade da, wo es nicht wichtig ist, dass wir uns

00:34:44: gut in die Augen schauen, wenn ich darauf Wert lege oder dass wir uns einander gut sehen,

00:34:52: dann kann ich es ja vielleicht an der Phase schon mal zulassen. Wenn ich aber davon ausgehe,

00:34:56: ich werde hier provoziert, wird mein Verhalten natürlich ein ganz anderes sein. Es fallen

00:35:01: auch immer wieder Glaubenssätze im Bereich mit kultureller Begegnung. Zum Beispiel, die

00:35:06: Eltern sprechen ja auch zu Hause kein Deutsch mit dem Kind. Da ist die Deutschnote ja kein

00:35:10: Wunder. Also gerade im kulturellen Bereich gibt es wirklich sehr, sehr viele Haltwahrheiten

00:35:17: und da möchte ich unbedingt dazu einladen, gerade im Sinne der Bildungsgerechtigkeit,

00:35:21: da echt hinzuschauen, ob das wirklich auch fundiert, haltbar ist. Denn der Satz, den ich

00:35:28: gerade gesagt habe, der Glaubenssatz, der gerade kam, der ist nämlich pauschal so

00:35:32: gar nicht haltbar. Vielmehr ist es wichtig sogar, dass Kinder eine verlässliche Erstsprache

00:35:38: sicher erfahren, die also zu Hause gesprochen wird beispielsweise, also das ist viel besser,

00:35:45: als wenn zu Hause ein gebrochenes und nicht so sicheres Deutsch gesprochen wird. Es lohnt

00:35:50: sich hier also mit dieser Thematik definitiv mal auseinanderzusetzen. Das ist nämlich nicht

00:35:55: einfach so pauschal. Das ist was Individuelles. Und ich habe in der Fortbildung dazu tatsächlich

00:36:01: die Empfehlungen bekommen, so Sachen wie sie sollten mit ihrem Kind zu Hause aber Deutsch

00:36:05: sprechen, dass man, wenn man diese Empfehlungen oder Rat gibt, dass die nicht unbedingt pauschal

00:36:10: die richtige Empfehlung ist in Familien mit Deutsch als Zweitsprache. Und dass das das

00:36:17: Problem oder vielleicht eventuelle Schwierigkeiten im Fach Deutsch des Kindes eher verstärken

00:36:22: kann oder auf keinen Fall löst und es viel sicher, also tatsächlich besser sein kann,

00:36:27: wenn zu Hause eine Erstsprache verlässlich grammatikalisch fundiert gesprochen wird

00:36:32: und man eher guckt, wie fördern wir jetzt zum Beispiel das Verständnis für die Sprache

00:36:39: Deutsch oder ist das Verständnis eigentlich da und es geht durchaus fit und es steckt

00:36:44: vielleicht eine Neurodivagenz dahinter, Legasthenie etc. Das wird bei diesen Kindern viel, viel

00:36:49: seltener fundiert festgestellt oder differenziert, so differenziert festgestellt. Auch da, die

00:36:56: Wege, die ich dann gehe, das, was ich dann empfehle, hängt extrem davon ab, mit welcher

00:37:02: Haltung ich diesen Weg beginne. Auch so setze wie ich kann er ja nicht locker lassen, weil

00:37:08: später können die Kinder ja auch nicht einfach x, y. Wir wissen überhaupt nicht, was die

00:37:15: Kinder später können und nicht können. Ich habe da so nette Beispiele, die mir über

00:37:19: Insta wieder geschrieben werden, gerade zum Thema Mütze. Später können die ja auch nicht

00:37:22: immer eine Mütze aufhaben und dann meinte eine, hat mir eine Leserin geschrieben, die

00:37:29: im OP arbeitet, meinte, ich habe 90 Prozent meiner Berufszeit eine Mütze auf dem Kopf

00:37:37: und es ist ganz wichtig so. Oder in bestimmten Berufen ist einfach gehört das zur Schutzkleidung

00:37:44: dazu, dass man da irgendwie was auf dem Kopf hat. Also das stimmt einfach so in solcher

00:37:48: Pauschalität nicht. Und bei Glaubensätzen ist ja ganz oft das Problem, dass es da um

00:37:53: was sehr pauschales geht. Und auch dieser Ansatz, ich muss es jetzt so durchdrücken,

00:38:00: damit die da später darauf vorbereitet sind, dass da vielleicht x, y passiert. Ich stelle

00:38:04: mir ja auch im Urlaub meinen Bäcker oder in den Ferien meinen Bäcker nicht die ganze

00:38:08: Zeit auf 6 Uhr, weil ich ja in zwei Wochen auch dann wieder um 6 Uhr aufstehen muss.

00:38:14: Unterschiedliche Settings dürfen wirklich unterschiedliche Vereinbarungen, Erfahrungen

00:38:19: und ja auch Zustimmung mit sich bringen. Also das darf ganz, ganz unterschiedlich aussehen.

00:38:28: Wie gesagt, nur weil ich eine Mütze erlaube, wird es nicht später in das Vorstellungsgespräch

00:38:34: gehen, bei dem es vielleicht weiß, hey, an der Stelle wäre es ganz cool, wenn die Mütze

00:38:37: nicht auf dem Kopf ist, das bringt mir da einfach Vorteile, wird es sehr wahrscheinlich,

00:38:44: wenn man ihm das sagt, nicht ins Vorstellungsgespräch mit der Mütze auf dem Kopf gehen und sagen,

00:38:48: naja, bei Frau Nichtsherr, in Klasse 3 im Matheunterricht, da durfte ich das immer und deswegen ist

00:38:53: mir jetzt hier völlig egal, was an dieser Stelle gilt und wie die sich das auf mein Job

00:38:58: auswirkt. Ich möchte das jetzt einfach machen. Liebe Grüße an Frau Nichtsherr von vor 20

00:39:02: Jahren. Also falls das passiert, nehme ich das, hoho, auf meine Kappe, aber das kann

00:39:10: man Kindern zu späteren Zeitpunkt wirklich, wirklich gut oder dann Erwachsenen, jungen

00:39:15: Erwachsenen mit Sicherheit gut sagen. Und wenn ich einem Kind erlaube, sich in der Klasse

00:39:20: zum Arbeiten auf den Boden zu legen bei einer, bei einer Arbeit, die ist dafür sich erledigt,

00:39:27: ist es sich wahrscheinlich auch nicht in 20 Jahren im Job-Meeting, im Berufs-Meeting

00:39:35: auf dem Boden legen, wenn das da in dem Setting nicht erwünscht ist. Sehr wahrscheinlich nicht

00:39:42: Kinder und auch ältere Menschen sind durchaus in der Lage zu unterscheiden, was wo gilt.

00:39:49: Die leben ja auch die ganze Zeit jetzt schon in verschiedenen Bereichen, zu Hause gelten

00:39:54: andere Sachen als in Schule gelten andere Sachen, als bei Oma und Opa gelten andere Sachen

00:39:58: als im Verein, als in der Musikschule. Kinder machen sehr früh die Erfahrung, dass in unterschiedlichen

00:40:06: Umgebungen unterschiedliches gilt. Erlaubt es, nicht erlaubt es, gewünscht es, nicht gewünscht

00:40:12: es. Und dieses Argument begrenzt uns an so vielen Stellen in unserem pädagogischen

00:40:21: Fortschritte fortzukommen. Ich kann an manchen Stellen sagen, ich möchte dieses oder jenes

00:40:26: nicht zulassen, weil ich sehr, sehr gute Gründe dafür habe und das ist völlig okay.

00:40:31: Aber der Grund, weil später können die ja auch nicht, der ist vielleicht ein bisschen

00:40:35: zu pauschal und ein bisschen zu einfach. Gerade auch im Bereich Elternzusammenarbeit

00:40:42: kursiert in beide Richtungen, das muss ich viererweise sagen, sehr viel Meinung und sehr

00:40:49: viele Glaubenssätze, die diese Zusammenarbeit erschweren. Zum Beispiel, boah, die Eltern

00:40:58: haben auch immer was zu meckern oder boah, da musst du früh auf den Tisch hauen, sonst

00:41:03: tanzen die ja auf der Nase rum. Ja, gibt verschiedene Dinge, gibt es aber auch in die andere Richtung.

00:41:10: Das möchte ich an der Stelle vielleicht einmal mit auf den Weg geben, wenn ihr Eltern seid.

00:41:14: So Sachen, na ja, die Lehrkraft steht halt auch kurz vor der Pension. Diese Form von

00:41:17: Glaubenssatz und Bewertung wird sicherlich eine offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit

00:41:22: nicht unbedingt begünstigen. Denn diese Haltung und diese dahinterstehenden Vorurteile, die

00:41:30: schaffen Distanz und Mauern. Und ich glaube, dass wenn wir irgendwas in der Elternzusammenarbeit

00:41:38: und Lehrkraftzusammenarbeit nicht brauchen, dann sind es weitere Mauern und Fronten. Ich

00:41:44: freue mich auf die Elternzusammenarbeit. Das ist wirklich was, was ich ganz bewusst,

00:41:49: also da habe ich ganz bewusst dran gearbeitet, nicht so was zu sagen wie "Oh Gott, heute

00:41:53: Abend Elternamt, oh Gott, Elterngespräch" und alle dann im Lehrkräftestimme "Oh Gott,

00:41:56: du Arme, ja, na den, viel Glück". Also das ist ganz oft so, das ist so dahin, gesagt

00:42:01: es ja gar nicht, so dass wir mit tiefstem Herzen hinter solchen Sätzen stehen, die sind

00:42:03: so, das ist so, Smalltalk, bla bla, das ist wie übers Wetter meckern. Und ich lade ein,

00:42:09: trotzdem darauf zu achten, weil das macht was mit uns und es macht was mit unserem Mindset,

00:42:13: wie wir in so Gespräche gehen. Diese Gespräche können trotzdem mal herausfordernd sein oder

00:42:19: auch mal eine gewisse Anstrengung mit sich bringen. Aber ich freue mich darauf, weil

00:42:22: ich weiß, wie wichtig es ist. Und es ist ein gutes Gefühl, wenn man das schafft und

00:42:27: gut hinbekommt. Und ich glaube, ein Ansatz dafür ist eben auch wieder Verständnis aufzubringen,

00:42:34: nicht "Oh, die haben immer was zu meckern", sondern "Warum fragt da eine Familie oder

00:42:38: einen Elternteil?" So oft nach, da fehlt es offensichtlich an Vertrauen. Und dann kann

00:42:44: ich sagen, ja, aber früher haben die Eltern ja auch vertraut, früher gab es gesellschaftlich

00:42:48: viel mehr Erziehungskonsens, das ist nicht mehr so. Und darauf müssen wir uns jetzt

00:42:54: ein Stück weit einstellen und sagen, na ja, da ist vielleicht das Vertrauen noch nicht

00:42:58: so groß. Oder vielleicht fehlt es den Eltern an Transparenz, was kann ich denn tun, um

00:43:04: vielleicht die Transparenz an manchen Stellen zu erhöhen? Oder wie schaffe ich es, den

00:43:09: Eltern klar zu machen, dass sie mir vertrauen können? Und das braucht manchmal wirklich

00:43:13: nur Kleinigkeiten. Bisschen mehr Interaktion an mancher Stelle vielleicht. Oder wenn ich

00:43:18: merke, ich mache doch eigentlich schon alles, dann kann ich sie auch wirklich zu mir und

00:43:22: sagen, und das Gespräch wirklich mal in diese Richtung suchen. Ich habe durch ihre vielen

00:43:28: Nachfragen so ein bisschen den Eindruck, dass sie noch nicht ganz wissen, ob sie mir vertrauen

00:43:33: können. Da würde ich wahnsinnig gern heute drüber sprechen. Denn es ist ganz wichtig,

00:43:38: dass wir das klären, damit wir zusammen für ihr Kind hier eine gute Einheit bilden.

00:43:44: Habe ich auch schon gehabt zum Gespräch. Ist nicht ganz so einfach, es ist ein sensibles

00:43:50: Thema, aber war ganz, ganz wertvoll. So, das waren jetzt mal so ein paar Impulse, wo man

00:44:00: sieht, okay, je nachdem von was ich ausgehe. Das ist eine Provokation, das Kind hat keine

00:44:06: Interesse. Die Eltern sprechen ja auch kein Deutsch und deswegen sieht die Deutschnote

00:44:09: so aus. Das Kind kann nicht hoch begabt sein, weil die Note so und so aussieht. Wenn ich

00:44:14: in diesem Denken bleibe, und ich verurteile das gar nicht, das sind Sachen, die reproduzieren

00:44:18: wir einfach. Und wir haben auch nicht immer die Ressourcen hinter jedem kleinsten Satz

00:44:24: zu schauen. Gerade jetzt, wo es in der Schulwelt so aussieht, wie es aussieht, fehlt es an

00:44:28: Zeit, sich auch konzeptuell zu bearbeiten. Verstehe ich total. Und es reicht, wenn wir

00:44:36: uns ein, zwei von diesen Sätzen mal vornehmen und sagen, okay, da fange ich jetzt mal an.

00:44:41: Und überleg mal, ob ich in dieser Haltung bleibe oder zumindest mal eine andere Haltung

00:44:45: einnehme und mal gucke, wie kann ich vielleicht einen anderen Weg gehen, als den ich bis jetzt

00:44:51: immer gegangen bin. Und dazu möchte ich mit dieser Folge ganz, ganz doll einladen. Ein

00:44:57: paar Impulse waren da sicherlich drin. Und ich freue mich, wenn ihr mir auf Instagram

00:45:04: Feedback gebt, ob es vielleicht Sätze gibt, die ihr schon im Laufe der Zeit habt ziehen

00:45:09: lassen oder an einem Satz grad dran seid, wo ihr sagt, ich weiß nicht, ob ich hinter

00:45:13: dem noch so stehe oder da würde ich eigentlich gerne mal gucken, ob das echt so ist, ob

00:45:18: ich das wirklich auch wissenschaftlich fundiert, fachdidaktisch fundiert so halten kann. Stimmt

00:45:24: das wirklich? Und es gibt bei mir auch immer noch Dinge, da sitze ich dran und überlege,

00:45:33: ob ich da wirklich noch auf der Höhe der Zeit bin, wo ich mich gerade reinlese, das sind

00:45:41: zum Beispiel Schreibgeräte. Also ist wichtig, dass wir beim Kind, also dass wir bei allen

00:45:48: Kindern in Klasse 1 mit diesem dicken Bleistift anfangen oder darauf bestehen oder ist es

00:45:56: nicht auch sinnvoll, je nach motorischer Entwicklung schon ein anderes Schreibgerät zu einem individuellen

00:46:01: Zeitpunkt anzubieten. Da lese ich mich gerade fachdidaktisch ein, um mal zu sagen, woran

00:46:09: ich gerade sitze und ich kann euch da bestimmt einen Puls geben, wenn ich da mehr weiß. Das

00:46:17: meiste dreht sich ja bei mir, wie gesagt, gerade um Neurodivagenz und ganz andere Dinge und

00:46:22: dazu an späterer Stelle mal mehr.

00:46:24: Kommt jetzt zur Abschlusskategorie, nämlich abgespeichert. Ich möchte einen Post mit

00:46:37: euch teilen, den werde ich auch unten verlinken, der im Grunde genommen ziemlich, ziemlich

00:46:41: gut in genau diesen Bereich passt. Ich habe mir nämlich abgespeichert von dem Account

00:46:49: MrsSpeechEap, vielleicht. Ich hoffe, ich spreche es richtig aus. Das ist ein englischsprachiger

00:46:58: Account und da geht es durch meine Beschäftigung damit, bin ich da drauf gestoßen, um das

00:47:06: Thema Autismus, also zumindest in dem Post, und it's not autism because. Also es ist nicht

00:47:15: Autismus oder das Kind kann nicht autistisch sein, weil und dann kommen da so viele Sprechblasen,

00:47:21: da ja das spielt ja auch so mit Spielzeugen. Oder es ist doch so sozial oder es ist doch

00:47:28: so empathisch. Oder schau mal, das hat mich doch gerade umarmt. Oder das hat ja gar nicht

00:47:34: so diese Maildowns oder das kann mich doch angucken und auch guck mal, die spielen doch

00:47:39: da hinten eigentlich ein ganz gutes Rollenspiel. Und das, wenn wir in so einem Pauschalen nur

00:47:46: dann wenn bleiben oder das bedeutet immer das, dann übersehen wir wichtige, wichtige

00:47:54: Dinge. Denn sehr wohl kann man autistisch sein und Augenkontakt schaffen, eben weil man es

00:48:00: sich vielleicht extrem antrainiert hat durch Beobachtung, Nachahmung etc. Also genau in

00:48:09: dieser Haltung zu bleiben, in diesen Glaubenssätzen zu bleiben, wird einfach dafür sorgen, dass

00:48:14: wir bestimmte Dinge übersehen, dass wir uns selber nicht weiterentwickeln, dass wir passgenau

00:48:20: Unterstützungen verpassen und wir werden immer wieder solche Sätze mal sagen, das ist einfach

00:48:27: so und es wird uns rausrutschen oder wir werden uns da immer ein bisschen entwickeln müssen,

00:48:31: immer im Prozess bleiben müssen. Aber diese Folge soll ganz doll dazu einladen, dass in

00:48:37: kleinen oder größeren Schritten, je nachdem wie die eigenen Kräfte sind, zu tun und

00:48:42: damit einen wichtigen Beitrag fürs Bildungssystem zu leisten und vor allen Dingen für die Kinder

00:48:50: und am Ende auch für uns selbst, die wir ja da drin, jeden Tag, jeden Tag angehen und

00:48:57: besonders passend jetzt in diesem Sinne, Herz zählt, eure Saske.

00:49:01: *Musik*

00:49:26: *Musik*

00:49:28: [Musik]

00:49:30: WDrive-Streichs - Hofer departed - Stand-up - Schindler in Ungarn - Seufz - Anwäh compris - Sod.

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