#23 - Lernpausen im Klassenzimmer (und zu Hause)

Shownotes

Wir alle wissen, egal ob als Eltern oder Lehrkräfte, wie wichtig Pausen im Lernprozess sind. Was wir dabei beachten können, welche Pausenangebote gut passen und wie wir die Kinder danach weder gut einfangen können, darüber möchte ich in dieser Folge sprechen.

Hilfreiche Links:

👉 Hausaufgabentipps mit Jürgen Möller

👉 Bewegungspausen und andere Pausen im Unterricht

👉 Hausaufgabenhilfen die Hausaufgaben organisieren

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00:00:00: Hallo liebe Herzen und willkommen zur neuen Ära dieses Podcast.

00:00:06: Nämlich die Ära nach Buchabgabe. Ich habe es nämlich endlich geschafft und es ist vollbracht.

00:00:12: Dieser Entgegner von einem Buch ist beim Verlag, also das Manuskript und alles ist soweit fertig geschrieben.

00:00:20: Jetzt folgen natürlich noch Lektoratsschleifen, Überarbeitung. Also da ist noch ganz schön viel Prozess vor mir.

00:00:27: Aber das Textgerüst steht, die Kapitel sind fertig, die Inhalte stehen, sogar Wittmungen und Danksagungen stehen,

00:00:34: schon die ganzen Fußnoten und Anmerkungen und all das was jetzt kommt, ist halt so dieser kreative, sehr vertiefte Prozess,

00:00:41: dem im Grunde genommen sehr viel Spaß macht, weil das so Detailarbeiten sind, die so in die thematische Tiefe gehen.

00:00:49: Das mag ich immer sehr, sehr gerne oder mich auch mit Menschen auseinanderzusetzen, die mir Feedback geben und sagen

00:00:56: "Nah, an der Stelle kannst du nochmal drüber gucken oder das müssen wir doch irgendwie an anderer Stelle setzen oder hier muss es klarer werden."

00:01:03: Und dieser Prozess macht mir tatsächlich ganz, ganz, ganz viel Spaß. Also, yeah! Herzschlag Schule, dein Podcast und um all die Themen, die die Schulwelt gerade bewegen.

00:01:15: Hey, ich bin Saskia Nichts-Zahl, ich bin Grundschuld-Herkraft, das auch schon eine ganze Weile. Ich bin Autorin, Bildungsaktivistin, selbst Mama von drei Kindern

00:01:26: und aktuell ganz frisch auch Mama von zwei Schulkindern. Mein zweites Kind wurde jetzt jüngst eingeschult und ich darf also einmal mehr die andere Seite von Schulwelt erleben,

00:01:40: nicht nur die als Lehrkraft, sondern eben auch die als Mutter. Auf meinem Kanal Liniert Karriert, den es sowohl in Blockform als auch als Instagram-Kanal gibt,

00:01:50: erkläre ich täglich, wie ich so arbeite, zeigeimpulse für Eltern, für Lehrkräfte, für alle an Bildung interessierten Menschen

00:01:59: und ja, gebe auch so ein paar Ideen, wie man Dinge vielleicht verändern kann, jetzt schon im Kleinen ohne auf Politik warten zu müssen, wie man sich von Dingen lösen kann,

00:02:10: die man vielleicht viel zu lange durch die Schulwelt getragen hat und die dringend eine kleine Generalüberholung gebrauchen können.

00:02:18: Und nach ein, zwei Durchschnaufern freue ich mich ganz, ganz arg, dass ich mich jetzt wieder fokussiert und mit mehr Ruhe so Dinge wie diesen Podcast hier widmen kann

00:02:30: und ein kleiner Schritt ist auch schon passiert und zwar haben meine Kategorien jetzt endlich eine eigene Stimme. Also die hatten ja auch vorher schon eine Stimme, nämlich meine persönliche,

00:02:40: aber ich habe mir die ganze Zeit vorgenommen, dass das noch jemand extra einsprechen soll, jemanden, den ich vielleicht sehr mag und irgendwie hätte ich gerne noch eine andere für mich bekannte Stimme darin

00:02:49: und tatsächlich hat meine allerliebste Shiri mir das eingesprochen, eine liebe Freundin von mir, danke Shiri dafür, die ist auch professionelle Sprecherin

00:03:00: und oder steht so am Anfang dieses beruflichen Weges und ich finde es ganz toll, dass ihr ein kleines bisschen Übungsplattform bekommen habt.

00:03:09: Und ja, ich freue mich jetzt immer, wenn ich dann ihre Stimme hören darf. Ich packe euch Shires Instagram-Accounts mal unten rein.

00:03:17: Eine tolle Frau, die ich sehr inspirieren finde und mit der Gespräche einfach ganz, ganz, ganz toll sind und die eine fantastische Ausstrahlung hat

00:03:25: und sich auch sehr, sehr wichtigen Themen widmen. Sie hat auch ein Herzensthema, so wie ich.

00:03:31: Sie setzt sich für Menschenrechte im Iran beispielsweise ein, denn da kommt sie selbst auch her und bzw. ihre Familie.

00:03:42: Und ja, da ist sie ganz, ganz aktiv und Menschen mit Herzensthemen, so wie ich ja auch eins habe, unterstützt sich natürlich sehr gerne zumal sie eben auch eine liebe Freundin ist.

00:03:54: Also danke dafür, ihr werdet ab jetzt hier Shires Stimme hören und ich finde es einfach toll, dass sie jetzt ein kleiner Teil dieses Babys ist.

00:04:02: So, und bevor wir jetzt zum heutigen Thema Pausen kommen, folgt jetzt eigentlich auch schon die erste Kategorie und ihr hört zum ersten Mal Shires Stimme.

00:04:11: Der Blick durchs Schlüsselloch.

00:04:18: Ja, wir sind in Niedersachsen wieder nach den Osterferien gestartet, also es liegen auch schon wieder die ersten Schultage hinter uns.

00:04:25: Den Kindern hat diese Pause sichtlich gut getan, den Lehrkräften, ja, verständlicherweise auch.

00:04:32: Und wir haben jetzt bei uns ein paar spannende Wochen vor uns in der Zeit bis zu den Sommerferien liegen richtig schöne Projekte davon erzähle ich bestimmt hier und da.

00:04:42: In der Schlüsselloch Kategorie ein bisschen und wir haben endlich wirklich Frühling.

00:04:49: Es waren Frühlingstage, es ist gerade wunderschön warm und sonnig und alles blüht auf und das macht mir und auch den Kindern so richtig, richtig gute Laune.

00:05:00: Und ich finde zum Beispiel auch total toll schulisch, nicht nur, dass da so ein bisschen Sonne und Licht im Klassenzimmer ist,

00:05:08: sondern auch, dass zum Beispiel nach draußen gehen nicht mehr so ein Akt ist wie im Winter, also 20 Jacken an und noch eine Schneehose drüber und drei Stiefel und

00:05:16: sondern dass das jetzt einfach ganz, ganz schnell geht und im Grunde genommen sind wir nämlich ja da schon fast im Thema,

00:05:23: das ist eine gute Überleitung ins heutige Thema, Lernpausen.

00:05:27: Denn einfach mal kurz nach draußen gehen und sich bewegen, frische Luft, das ist ja auch eine wertvolle, wichtige und sehr unkomplizierte Pause,

00:05:38: zumindest im Frühling und im Sommer, wenn man sich dazu nicht komplett an, um und ausziehen muss.

00:05:44: Wir alle wissen, wie wichtig beim Lernen Pausen sind, das ist nichts, was jetzt noch irgendwie umstritten ist

00:05:52: und ich möchte dazu ein paar Leitgedanken geben, denn auch wenn wir als Lehrkräfte wissen oder auch als Eltern zu Hause,

00:06:02: dass Pausen im Lernprozess ein ganz wertvoller Bestandteil sind, ist es oft so, dass sie gar nicht so sehr zum Einsatz kommen,

00:06:12: wie das eigentlich gut wäre für die Lernzeit.

00:06:15: Und das hat verschiedene Gründe und ich dachte mir, ich gebe einfach mal so ein paar Anregungen zu einer lernförderlichen Pausenpraxis.

00:06:25: Ich schaffe es auch in meinem Klassenzimmer nicht und auch zu Hause nicht, das immer 100%ig umzusetzen und immer genauso dran zu denken,

00:06:34: aber 100% gibt es sowieso in meiner Auffassung nicht, wenn wir mit Menschen arbeiten und Individuen arbeiten,

00:06:44: aber es sind einfach so ein paar Richtungen, so ein paar Anregungen, die da vielleicht und so ein bisschen mehr dahin bringen,

00:06:50: diese Pausen auch einzubauen oder zu überlegen, wie wir eine Struktur schaffen können, die sozusagen diese Pausen mehr selbstverständlich zur Verfügung stellt.

00:07:00: Diese Impulse sind ein bisschen mehr Richtung Schule und Unterricht gelagert in der Tendenz, sind aber im Grunde genommen auch gut für zu Hause übertragbar.

00:07:13: Und ich würde sagen, da gehen wir jetzt mal so Stück für Stück durch.

00:07:17: Lernförderliche Pausen orientieren sich individuell am Konzentrationsvermögen des Kindes.

00:07:25: Und wir hatten das schon mal in einer früheren Folge, nämlich die Folge mit Jürgen Möller, die würde ich auch noch mal in den Show Notes verlinken.

00:07:32: Da haben wir das vorgesprochen, dass das Konzentrationsvermögen, wenn man so wissen möchte, wo liegt denn das, wenn mein Kind so und so alt ist,

00:07:41: dann gibt es so eine, ja, ungefähre Regel, dass man sagt, das Alter des Kindes mal zwei ist ungefähr die Konzentrationsspanne.

00:07:52: Das heißt, im Grundschulalter liegt die so zwischen zehn bis 15 Minuten maximal.

00:07:59: Das heißt also, da wird schon ganz klar, 45 Minuten am Stück irgendwo sitzen und irgendwas abarbeiten,

00:08:06: passt auf jeden Fall nicht zur Konzentrationsspanne von Grundschulkindern.

00:08:11: In meinem Fall, ne, sprechen wir natürlich über Grundschulkindern, weil das ja einfach mein Expertisenbereich ist, bin ja Grundschullehrkraft.

00:08:18: Genau, das heißt, wenn ich wissen möchte, wann ungefähr im Lernprozess ist eine Pause sinnvoll, dann ist das so ein ganz guter Richtwert.

00:08:28: Jetzt muss ich da nicht unbedingt bei jedem Kind mit dieser 10 Minuten Sanduhr, Stoppuhr, mit einem Timer sitzen und sagen, zack, zack, zack, raus,

00:08:37: auch dieses Konzept gibt es, aber das ist wirklich mehr so ein ungefährer Wert, an dem man sich aber ganz gut orientieren kann.

00:08:46: Dabei gilt es immer zu bedenken, dass das natürlich variiert.

00:08:50: Es gibt Kinder, die können sich trotz ihres Alters und diesen Durchschnittswerten deutlich weniger als diese Zeitspanne am Stück konzentrieren,

00:09:00: vielleicht wenn Kinder im neurodivagenten Bereich liegen, also sowas mitbringen wie eine ADHS.

00:09:06: Da ist diese Konzentration so ein bisschen themenspezifisch gelagert.

00:09:10: An ihrem Spezialinteresse können diese Kinder unglaublich konzentriert und auch lang konzentriert sitzen, dann geraten die Fasten so eine Art Hyperfokus.

00:09:19: Wenn es aber um so schulische Dinge geht, dann ist das eher schwierig und die Konzentrationsspanne ist deutlich geringer als diese 10 Minuten.

00:09:28: Es kann auch mal sein, dass ein Kind ein bisschen größer diese Spanne hat.

00:09:35: Und damit sind wir nämlich beim Thema Zuhause, können wir uns daran gut orientieren.

00:09:40: Wir kennen unsere Kinder ganz gut, wir beobachten die meist in der 1 zu 1 Situation und können ganz gut sagen, ist da eine längere Spanne vorhanden

00:09:50: oder fängt das Kind doch schon sehr früh an, so ein bisschen rum zu rutschen auf dem Stuhl und die Aufgaben werden nicht mehr so hintereinander weg bearbeitet,

00:09:59: sondern wird hier nochmal geschaut, da noch ein Stück getrunken, hier an der Seite ein bisschen gemalt.

00:10:05: Alles völlig unproblematische Dinge, die zeigen meist einfach an, dass das Kind versucht wieder in eine Konzentration zu finden

00:10:15: oder eben das Kind sich selber gerade so den Weg sucht, Pause zu machen.

00:10:20: Das sind so kleine Signale, auf die man achten kann.

00:10:23: Und zu Hause ist das ganz gut möglich in dieser 1 zu 1 Situation, zu mal man sein Kind auch einfach gut kennt.

00:10:29: In der Schule ist das jetzt natürlich schwierig.

00:10:32: Auch viele Lehrkräfte haben nur Ideen, welche Kinder kürzere, welche Kinder etwas längere Konzentrationsspannen haben,

00:10:39: bei welchen Themen sich das bewegt. Davon haben wir durchaus auch eine Ahnung.

00:10:43: Aber es ist natürlich schwierig zu sagen, wir machen dann einheitliche Pausen,

00:10:48: weil ein Kind reist das vielleicht völlig aus diesem gerade noch sehr vertieften Fokus raus.

00:10:53: Andere Kinder hätten diese Pause eben schon vor 5 Minuten ganz dringend gebraucht.

00:10:57: Und es ist wirklich wichtig, diese Pausen nicht zu spät anzusetzen.

00:11:00: Da kommen wir gleich nochmal zu.

00:11:02: Das heißt, wie kriege ich es also hin in einem Klassenzimmer, in dem zwischen 20 bis 30 oder sogar mehr Kinder oder Jugendliche sitzen,

00:11:11: Pausen zu gewährleisten, die sich am individuellen Konzentrationsvermögen zumindest ein Stück weit orientieren.

00:11:17: Und da gebe ich immer nochmal den Impuls, dass individuelles Arbeiten, was in unseren Schulen einfach hier noch nicht in so großen Maße angekommen ist,

00:11:29: wie es eigentlich schön und lernförderlich wäre, würde eben dann auch bedeuten,

00:11:33: dass wenn ich in meinem individuellen Lernprozess bin, in einem sehr geöffneten Lernsetting, dann kann ich auch individuell Pausen machen.

00:11:41: Und das ist in meinem Klassenzimmer so, dass es immer individuelle Pausenmöglichkeiten gibt.

00:11:46: Und dass wir damit einfach auch eine gewisse Pausengarantie besteht, auch gemeinsame Pausen machen.

00:11:55: Dazu gibt es oft so ritualisierte Dinge.

00:11:57: Individuelle Pausen heißt, dass ich einfach mit den Kindern gut ritualisiere.

00:12:08: Welche Pausen können sie sich jederzeit alleine zugestehen?

00:12:14: Wie gestalten die sich? Welche Vereinbarungen gelten für diese Zeit, damit andere Kinder dabei nicht gestört werden?

00:12:21: Und das ist ein etwas längerer Prozess.

00:12:25: Zum Beispiel, um jetzt mal so ein konkretes Beispiel zu nennen, gibt es in meinem Klassenzimmer immer Springsäle.

00:12:33: Und ich hatte auch noch schon eine Zeit lang Hula-Hupreifen, die kommen jetzt demnächst dazu.

00:12:37: Da ist immer so Stück für Stück und nach und nach, damit das Angebot am Anfang eben nicht völlig überladend ist.

00:12:41: Da hängen Springsäle voneinander, die haben wir so Haken, da hängen die.

00:12:45: Und das ist ritualisiert.

00:12:48: Wer sagt, "Ux, ich brauche mal eine Pause", kann da hingehen, sich einen Springsälen nehmen, in den Flur gehen.

00:12:54: Und dann muss man eben vereinbaren, wir haben 20 Sprünge, nach 20 Sprüngen kann man wieder reinkommen.

00:12:58: Und dann geht es wieder weiter mit der Arbeit.

00:13:01: In welchem, also dass man da noch einen kleinen Kuhl da braucht, das sage ich gleich nochmal.

00:13:05: Und das ist zum Beispiel eine Möglichkeit, eine individuelle Pause einzupauen.

00:13:10: Und davon braucht es eben nicht 20 Angebote auf einmal, so zwei, drei verschiedene Angebote,

00:13:15: die möglichst verschiedene Lerncharaktere abholen, reichen das schon.

00:13:20: Und dann eben regelmäßig zu gucken, okay, jetzt hatten wir so zehn Minuten,

00:13:28: ganz konzentrierte Phase, die haben das gerade super gemacht, diese Klasse, die hat das gut hingekriegt.

00:13:33: Jetzt merke ich auch, jetzt entsteht so langsam eine Gesamtunruhe, jetzt Pause machen.

00:13:39: Natürlich gibt es auch den Ansatz, fast eigentlich ein tickender Vorpause zu machen, bevor diese Unruhe entsteht.

00:13:44: Aber ich merke auch, dass gerade neurodivagente Kinder zum Beispiel,

00:13:49: wenn die zu früh daraus gerissen werden aus ihrem Lernprozess, dann doch auch wieder schwer zurückfinden.

00:13:55: Das ist immer ein bisschen abwägen, ausprobieren, reflektiert bleiben, um so ein bisschen Gefühl dafür zu bekommen,

00:14:00: wann sind diese gemeinsamen Pausen sinnvoll und wann sind die nicht sinnvoll?

00:14:07: Das kann also sein, dass es doch einmal schief geht und man denkt, okay, jetzt habe ich sie dann doch nicht mehr richtig gekriegt

00:14:12: oder das war jetzt schon tickend zu spät, eigentlich bräuchten die jetzt eine längere Pause.

00:14:17: Und dann, wie gesagt, individuell diese Pausenmöglichkeiten für einzelne Kinder.

00:14:24: Und Kinder, die da eben noch nicht so gut sind zu spüren,

00:14:28: brauchen jetzt gerade mal vielleicht eine Auszeit.

00:14:31: Was heißt das eigentlich, wenn ich das und das mache?

00:14:33: Meist möchte mir mein Körper und mein Gehirn zeigen, dass eine Pause angesagt ist.

00:14:37: Das muss man mit Kindern üben, vielleicht sogar in Verbindung mit dem Elternhaus.

00:14:41: Aber wir wissen alle, es gibt auch Kinder, die diese Signale noch nicht so gut einordnen können.

00:14:47: Und da kann man mit Zeitangaben arbeiten.

00:14:51: Kommen wir also zur nächsten Anregung. Lernfördeliche Pausen arbeiten mit Zeitangaben,

00:14:58: aber nicht nur mit Zeitangaben, sondern vielleicht auch eher mit abgesteckten Aufgaben.

00:15:04: Was meine ich damit? Ich habe diese Empfehlung einmal bekommen, als ich war auf so einer Fortbildung.

00:15:10: Ja, da ging es um Kinder mit bestimmten Lernschwierigkeiten und auch mit ADHS und so.

00:15:18: Und dann wurde da eben gesagt, dass es wichtig ist oder dass sie gute Erfahrungen damit machen,

00:15:23: nicht eben nur eine Zeitangabe zu geben, so wie es ja ganz oft empfohlen wird.

00:15:27: Stellt den Timer auf den Tisch, stellt die Santor auf den Tisch, sagt so 5 Minuten arbeiten, 10 Minuten arbeiten

00:15:33: und dann eine irgendwie gestaltete Pause.

00:15:38: Und das ist durchaus okay, so einen zeitlichen Rahmen abzustecken ungefähr.

00:15:44: Das hat schon auch seinen Wert, ist eine wichtige Strategie.

00:15:47: Aber es gibt Kinder, denen hilft es eher, eine abgesteckte Aufgabe zu haben.

00:15:52: Denn, habe ich oft genug erlebt, dann steht diese Santor auf dem Tisch, dann steht der Timer auf dem Tisch

00:15:58: und es gibt dem Kinder, die dann davor sitzen und gucken wieder Sand, so durch die Sandur rieselt

00:16:03: oder die gucken wieder Timer so vor sich hin, blinkt und die Zahlen sich da drauf verändern

00:16:10: und runterzählen oder hochzählen je nachdem.

00:16:13: Und da dann gleichzeitig auch mit einer abgesteckten Aufgabe zu arbeiten,

00:16:19: hilft dem Kind ein besseres Gefühl dafür zu geben, wann geht meine Pausezeit los.

00:16:26: Das heißt, man kreuzt zum Beispiel, wenn man sie ganz simpel macht, einfach 2 Aufgaben an

00:16:33: und sagt, okay, jetzt stellen wir mal diese 5 Minuten Uhr hierhin

00:16:36: oder wir machen den Timer auf 5 oder 10 Minuten

00:16:39: und in dieser Zeit nur diese Aufgabe und diese Aufgabe, bist du ein bisschen früher mit beiden Aufgaben fertig,

00:16:45: kannst du doch dann schon Pause machen oder entscheiden, ob du weiter machst.

00:16:49: Solltest du wirklich in dieser Zeit noch nicht mit den beiden Aufgaben fertig sein,

00:16:55: machst du dann trotzdem eine Pause.

00:16:58: Der Hintergrund, da war in dieser Empfehlung, dass klar so ein zeitlicher ungefährer abgesteckter Rahmen wichtig ist,

00:17:07: um die Zeitorientierung so ein bisschen zu trainieren.

00:17:11: Aber das ist im späteren Alltag oder in späteren Arbeits- und Lernprozessen auch wichtig ist,

00:17:16: gute Ausstiege aus einer Arbeit zu finden.

00:17:19: Und das gelingt uns leichter, wenn etwas abgeschlossen ist.

00:17:22: Und da eben natürlich nicht die Gesamtaufgabe, sondern so eine kleine Teilaufgabe.

00:17:26: Das machen wir im Alltag auch so ganz intuitiv.

00:17:28: Ich mache jetzt noch diese kleine Aufgabe fertig

00:17:31: oder ich stelle jetzt noch die letzten Breitheller in die Spülmaschine und dann

00:17:34: oder ich schreibe jetzt noch kurz diesen Satz zu Ende und dann ist auch im Medienbereich,

00:17:40: im Medieneinsatz ganz wichtig.

00:17:42: Ich möchte noch das und das machen und dann, so dass wir nicht nur diese Zeitangabe haben,

00:17:49: sondern auch dem Gehirn zeigen, jetzt ist gerade ein super Abschluss,

00:17:54: um aus der Tätigkeit rauszugehen, mich gut auf die Pause konzentrieren zu können

00:18:00: und dann wieder reinzugehen.

00:18:02: Das ist ja auch ein sehr guter Punkt, das ich als Impuls sehr wertvoll

00:18:06: und ich merke auch, dass ich gute Erfahrungen damit mache,

00:18:08: wenn ich nicht nur die Sandworfen töschtille,

00:18:10: sondern eben auch gucke, welche Aufgaben meinst du denn,

00:18:13: schaffst du in dieser Zeit, okay, die zwei, kreuz mal an und los geht's.

00:18:17: Lernförderliche Pausen sind eher kurz gehalten und lassen sich gut abschließen.

00:18:23: Kurz gehalten heißt, das sind so diese klassischen fünf Minuten als Orientierung.

00:18:29: Sehr viel länger sollte es wirklich nicht sein, zumindest dann nicht,

00:18:33: wenn es um diese kurzen Pausen mal zwischendurch geht,

00:18:36: weil die dann so lang gestaltet sind, dass die Gefahr doch sehr groß ist,

00:18:41: dass ein Teil der Kinder dann doch aus dem Lernprozess rauskommt.

00:18:45: Das glaube ich recht selbsterklärend.

00:18:47: Lassen sich gut abschließen, das ist so ein bisschen wie die Zeit,

00:18:50: das, was ich gerade zur Aufgabe, die vor der Pause liegt, gesagt habe, also dass es sehr

00:18:55: hilfreich ist fürs Gehirn oder hilfreich sein kann, wenn die Dinge einen guten Abschluss haben.

00:19:02: Und da gibt es zum Beispiel Pausentätigkeiten, die in sich so vereinbart sind, dass sie einen

00:19:12: guten Abschluss haben. Das könnte zum Beispiel sein, eine Liedlänge lang zu tanzen oder eine

00:19:18: Liedlänge lang so ein Freeze zu machen, also klassischen Stop-Tanz. Das kann sein, einmal die

00:19:27: Treppe runterlaufen, unten auf die letzte Stufe tippen mit der Hand und wieder die Treppen nach

00:19:34: oben laufen. 20 Sprünge mit dem Springenseil auf dem Flur, das habe ich gerade schon gesagt,

00:19:39: 20 Hula-Hup-Kreisel mit dem Hula-Hup-Reifen. Man kann einen kurzen Bewegungsspruch machen oder

00:19:45: so eine kleine Bewegungsgeschichte. Je nach Pausenzeit, es sind ja nicht immer nur die Bewegungspausen,

00:19:51: es gibt auch manchmal Entspannungspausen, da gibt es so klassische Massageschichten, zum Beispiel

00:19:57: so Pizza-Backen auf dem Rücken eines Partnerkindes, auch so was ganz Simples wie einmal ins Brot

00:20:03: beißen, großen Schluck aus der Flasche nehmen, wieder zuschrauben, einmal tief durchatmen und

00:20:08: weiter gehts. Auch das sind abgeschlossene Handlungen, wo klar ist, wenn das fertig ist,

00:20:13: dann gehen wir zurück in die Arbeit. Also das ist so eine ganz einfache Möglichkeit,

00:20:18: da einen guten Cut hinzukriegen. Und das Wertvolle daran ist einmal natürlich, dass es dem Gehirn

00:20:25: hilft, diesen Wechsel hinzubekommen zwischen Lernzeit, Pause wieder Lernzeit und es hilft auch,

00:20:34: dass dann eben diese Pausen so selbstständig laufen können oder immer selbstständiger werden können,

00:20:38: dass dann eben individuelle Pausen leichter zu integrieren sind. Wenn die Kinder eben wissen,

00:20:45: ich gehe jetzt mit meinem Springsaal auf den Flur und da mache ich 20 Sprünge und dann komme

00:20:49: ich wieder rein. Das ist eine ganz klare Vereinbarung, ist eine klare Orientierung und dann klappt

00:20:54: das meist auch individueller. Lernförderliche Pausen bestehen aus unterschiedlichen Angeboten.

00:21:03: Das orientiert sich einmal an der Phase, die davor stattgefunden hat. Es gibt einfach manchmal

00:21:09: das Bedürfnis nach einer Bewegungspause, das ist in der Regel etwas häufiger in der Schule,

00:21:15: dass da mehr Bewegung rein müsste. Es gibt aber auch manchmal Unterrichtssituationen,

00:21:21: wo es eher um Entspannung geht. Also da kann man eben die eben erwähnten Massageschichten ganz

00:21:29: gut einsetzen oder eine kurze Atemübung beispielsweise. Bewegungsangebote, was das

00:21:38: alles sein könnte, da pack ich euch in die Show Notes Empfehlungen sowohl einmal für zuhause

00:21:44: als auch für die Schule. Ich habe nämlich mit Empfehlungen aus meiner Community so Kärtchen

00:21:51: gestaltet. Da sind ganz, ganz, ganz viele Ideen für unterschiedlichste Pausenangebote drauf.

00:21:58: Ob das eine kurze kleine Yoga-Bewegungen sind, die man gemeinsam machen kann. Ebenso Sachen wie

00:22:04: Springen, Seilspringen, Lied, Längen, Tanzen, tatsächlich auch so digitale Sachen. Bei YouTube

00:22:09: gibt es so Level-up-Videos, wo man halt zusammenläuft und dann so ein bisschen Jump-and-Run-Spiel

00:22:17: nachmacht mit dücken und wieder hoch und dücken und wieder hoch und springen. Das sind auch gerade

00:22:22: für ältere Kids ganz nette Ideen. Das habe ich alles gesammelt und das gibt es einmal in der

00:22:27: Schulvariante und das gibt es einmal für zuhause. Und ich glaube, da wird man ganz gutfindig und

00:22:36: kann so ein kleines Potburi für die Klasse zusammenstellen. Und ich komme an der Stelle

00:22:42: jetzt einmal für eine ganz besondere Idee oder eine besondere Anregung zur nächsten Kategorie.

00:22:50: Und zwar habe ich im Laufe der Jahre festgestellt und auch bei mir selber kenne ich das sehr gut,

00:23:03: dass vermehrten Neurudy-Vagente-Kinder mit so diesen klassischen Pausenangeboten nicht immer

00:23:10: so viel anfangen können. Das muss nicht so sein, kann aber. Den sind so dieses "Oh, ich bewege mich

00:23:16: jetzt hier in der Gruppe" Aufgaben nicht so geheuer, die mögen das nicht so gerne. Und viele dieser Pausen

00:23:22: angebote sind ja nicht so richtig, die sind schon zielorientiert. Also sie haben ja das Ziel,

00:23:27: dass man eine Pause macht, das Gehirn kurz durchatmen kann, das Gehirn Energie bekommt wieder und dann

00:23:35: kann es sich halt der weiteren Lernzeit widmen. Das ist natürlich eine Zielorientierung, aber die

00:23:42: ist ja nicht so in den Kindern präsent. Und ich merke, dass manche Neurudy-Vagente-Kinder, vor

00:23:50: allen Dingen eben die so Pausenangebote mit einer bestimmten Zielsetzung brauchen. Die

00:23:58: brauchen eine zusätzliche Aktivierung. Da reicht nicht nur die körperliche Aktivierung,

00:24:02: die brauchen manchmal auch eine kognitiver Aktivierung oder die brauchen eine Tätigkeit,

00:24:08: die eben ein Ziel vor Augen hat. Und das kann zum Beispiel sein, etwas mit Frau Nichtsall ins

00:24:16: Kunstlager zurückzubringen, die Tablets zu holen, wenn die mal eingesetzt werden sollen. Ganz beliebt

00:24:21: bei mir in der Klasse, die Fidget Toys abzuwaschen. Und es war vor nicht allzu langer Zeit, da hat

00:24:28: ein Kind, das sich mit diesen Pausenangeboten wirklich sehr, sehr schwer tut und nur dieses

00:24:34: Bewegen um der Bewegung willen, nicht so mag oder da nicht so andocken kann. Und das eben auch nicht

00:24:43: in diesen Entspannungsgeschichten so gut sich wohl fühlt, weil es da schlecht reinkommt. Und wenn

00:24:51: das dann noch so Sachen sind mit Massagen, nee, da ist es einfach raus, dieses Kind. Und dann habe

00:24:58: ich gedacht, was mache ich jetzt, was mache ich jetzt, was mache ich jetzt und habe mich daran

00:25:01: erinnert, ich weiß nicht, warum ich es in diesem Turn ist, so wie noch nicht so richtig auf dem

00:25:05: Schirm hatte, dass ich auch in meiner Vorheringklasse immer ein kleines Angebot hatte, das haben wir

00:25:10: auch auf so einem Plakat gesammelt, an so Pausenzeiten, die gleichzeitig auch etwas Wertvolles

00:25:16: zum Beispiel für die Klasse tun können. Das ist dann immer so ein bisschen auch das Ziel. Und da

00:25:21: haben wir zum Beispiel die Blumen gießen. Dafür haben wir jetzt auch ein Dienst, aber man kann dann

00:25:26: einfach gucken, wie sind die denn und darf den Dienst dabei unterstützen, wie sieht die Erde aus?

00:25:31: Ist das trocken oder sollte man mal gießen? Man kann die Bücher in der Sitzsecke nach Größe sortieren

00:25:37: oder nach Farbe oder nach welchem System auch immer, also die Bücher sortieren. Man kann eben die

00:25:43: Fidget-Häus abwaschen. Wir haben einige Fidget-Häus in der Klasse und die meisten davon kann man gut

00:25:49: einmal abputzen. Wir haben dazu so Desinfektionstücher oder man kann die unter Wasser einmal

00:25:55: abwaschen. Und ich habe diesen Kind dann das Angeboten, also wir haben das natürlich alle

00:26:00: zusammensprochen, dass es jetzt diese Aufgaben gibt und ich habe sie aber auch sehr bewusst diesem

00:26:05: Kind angeboten. Und es war für dieses Kind, wir hatten dann so ein Abschlusskreis, das Allertollste,

00:26:12: diese Aufgaben zu haben. Also wir haben immer so eine "Was hast du heute geschafft?" Abschlussrunde

00:26:18: und "Was war heute besonders schön?" oder "Da gibt es so kleine Reflexionsimpulse" und dieses Kind

00:26:25: hat so gestrahlt und hat mit einer großen Freude die Stifte in meiner Ausleihstation angespitzt,

00:26:35: die Bücher in der Leserecke nach Anfangsbuchstaben sortiert. Das war die Sortierung des Tages und

00:26:45: hat mir geholfen Fidget Toys abzuwaschen. Und was ich daran eben auch toll finde, ist, dass da auch

00:26:51: noch mal ein positiver Beitrag geleistet wird für das Gemeinschaftliche. Also da vielleicht die

00:26:59: Überlegung "Was habt ihr an solchen Aufgaben im Klassenzimmer, die ihr da gut abgeben könnt?"

00:27:06: Wir haben auch zum Beispiel für unsere Legokiste die Legosteinchen wieder auseinander klipsen. Da

00:27:12: werden die oft in so einem Kleinen, dann sind so vier Legosteinchen zusammengeklickt und die werden

00:27:16: da so reingeschmissen und das nächste Kind muss die halt erst wieder auseinander klippern, um die

00:27:20: dann benutzen zu können und auch dass die Legokiste einmal so auseinander geklickt wird. All solche

00:27:25: Dinge gibt es und ganz ganz doll beliebt und für dieses Kind eine unglaublich schöne Möglichkeit,

00:27:33: Pause zu machen. Dann benötigen lernförderliche Pausen keine große Vorbereitung. Ich glaube auch,

00:27:42: dass es recht selbsterklärend, schnell in die Pause reinzukommen und auch schnell wieder

00:27:48: rauszukommen, ohne dass das Kind selbst einen großen planerischen und organisatorischen Aufwand

00:27:55: hat, aber auch die Lehrkraft nicht, ist natürlich unglaublich wichtig, damit diese Pausen auch wirklich

00:28:00: gemacht werden. Und da sind wir in der nächsten Kategorie. In dieser Kategorie, die auch nicht

00:28:09: immer dabei ist, aber ich versuche sie jetzt immer mehr reinzunehmen, widme ich mich Fragen aus

00:28:15: der Community, die zu diesem Thema gerade passen. Ich bekomme ja sehr, sehr, sehr viele Fragen und

00:28:21: das ist für mich eine tolle Möglichkeit, die einzubinden und an dieser Stelle mal vielleicht

00:28:28: ein bisschen umfangreicher oder auch lang gespeichert da zu beantworten, als es in so einer Story

00:28:34: bei Instagram der Fall wäre. Und die Frage, die mich gerade vor kurzem erst erreicht hat,

00:28:39: lautet wie folgt. Ich setze natürlich auch auf Pausen und weiß, wie wichtig die sind,

00:28:45: aber ich muss ehrlich sagen, dass ich manchmal dann doch diese Pausen umgehe, weil ich Angst habe,

00:28:50: dass die Kinder danach nicht mehr ins Arbeiten kommen, dass ich sie dann nicht mehr hinkriege.

00:28:54: Hast du eine Idee? Und da passt die letzte Anregung sehr gut. Lernförderliche Pausen

00:29:02: haben einen ritualisierten Abschluss. Zum einen, wie gesagt, wird er dadurch gewährleistet,

00:29:08: dass sie einen guten Cut haben am Ende, ist eine abgeschlossene Tätigkeit und das andere

00:29:16: ist, dass eine Pausenzeit auch einen gewissen Cool-Down braucht. Ich überlege gerade, ob immer,

00:29:23: ich würde fast sagen immer, vielleicht in irgendeiner Situation oder bei so Massageschichten

00:29:27: nicht ganz so wichtig, aber auch da ist so wichtig, dass man so einen Übergang wieder in

00:29:30: die Lernzeit hat. Aber sagen wir mal, das, was jetzt so herausfordert, sind diese Bewegungspausen.

00:29:35: Die Kinder sind so ein bisschen aktiviert, die sind kribbelig und hibbelig und jetzt sollen

00:29:41: die aber sich wieder an ihre Aufgaben setzen und sollen da weiter machen und auch in einer anderen

00:29:51: Fortbildung, die ich mal zu Sport gemacht habe, Sportfachfremdunterrichtung wurde, uns gerade

00:29:57: im Klassenzimmer eine Cool-Down-Phase nach Pausen zu machen, eine kurze. Das kann ein kurzes

00:30:03: Ritual sein, bei mir ist das nämlich Folgendes. Wenn die vorbei ist, die Pause, dann gibt es

00:30:14: einen ganz, ganz kurzen Klatschritt, muss denen die Kinder kurz nachklatschen, um sich wieder

00:30:19: zu fokussieren. Dann werden die Ohrlöppchen gedrückt, Konzentration einschalten, der Kopf

00:30:25: mit einer Hand ganz kurz so gekrault, als würden so Regentröpfchen auf dem Kopf plattern,

00:30:32: Computer hochfahren und dann werden die Hände einmal gerieben und so auf Brusthöhe, so kurz

00:30:39: zusammengedrückt, so ein bisschen wie bei einem Namastäne, also Reiben, dann zusammendrücken

00:30:43: und dann wird geflüstert, ich bin stark klar. Und das brauchen die jetzt, also ich mach

00:30:51: das so in Klasse 1, 2 eher so, später ist es so, dass wir manchmal nur noch so die Hände

00:30:56: aneinanderreiben, einmal kurz drücken und vielleicht gar nichts mehr dazu sagen, aber

00:31:00: ein Übergang, der mich aus diesem Pausenszenario wieder zurückholt in die Arbeitsphase. Und

00:31:08: das machen wir Erwachsene übrigens auch, wenn ich aufgestanden bin, kurz was gemacht

00:31:12: hat, mich kurz bewegt habe und ich setze mich dann wieder ans Arbeiten, manche drehen

00:31:19: ihre Finger oder schieben ihre Finger so einander und strecken sich einmal kurz, andere nehmen

00:31:24: nochmal einen großen Schluck Kaffee und dann geht es los, andere atmen einmal tief durch

00:31:29: und dann geht es los, also so kleine Übergangsrituale, um von der Pausensituation wieder zurückzufinden.

00:31:36: Die nutzen ganz ganz viele von uns, eben auch wir Erwachsenen und am Anfang sind die

00:31:42: in der Klasse 1, 2 eben noch so ein bisschen umfangreicher und werden dann immer kürzer.

00:31:47: Man kann auch einfach mal so ein ganz tiefe, wir setzen uns jetzt hin und nehmen drei tiefe

00:31:53: Atemzüge, auch das ist eine Möglichkeit, um danach wieder runterzukommen, zum Beispiel.

00:31:59: Und das ist ganz ganz wichtig. An dieser Stelle waren das von meiner Seite jetzt erst mal die

00:32:07: allerwichtigsten Anregungen, ich fasse es noch einmal ganz ganz kurz zusammen, also so ein

00:32:14: bisschen die Konzentrationsspanne der Kinder beachten im Grundschulalter irgendwo bei 10

00:32:18: bis 15 Minuten da vielleicht auch regelmäßig gemeinsame Pausenzeiten ansetzen oder wenn

00:32:24: das in der Klasse richtig gut klappt, kann man vermehrt auf individuelle Pausenangebote

00:32:29: zurückgreifen, die die Kinder dann nehmen, wenn sie sie brauchen, dabei müssen sie unterstützt

00:32:34: werden oder zumindest einige Kinder müssen dabei ein bisschen enger begleitet werden, um zu merken,

00:32:40: ach so Pausenzeit, dazu kann man diese Zeit visualisieren mit einem Timer oder einer Sanduhr,

00:32:46: das ist eine gute Möglichkeit. Idealerweise werden dazu auch Aufgaben abgesteckt, damit es

00:32:52: nicht nur ein "oh da rieselt mir Sanduhr auf meinem Tisch" ist, sondern eben auch klar ist,

00:32:57: in dieser Zeit habe ich jetzt diese beiden Aufgaben, die mache ich jetzt und dann geht es los. Ist nicht

00:33:02: so ganz das super individuell freie Arbeiten, was es in den zeitgemäßeren Konzepten gibt, aber

00:33:09: manche Kinder brauchen wirklich dieses "das" und "das" und das machst du jetzt. Sie brauchen diesen

00:33:16: Rahmen ganz toll. Es gibt kein Konzept, was für alle Kinder passt und manche brauchen diese klaren

00:33:23: Vereinbarungen und Vorgaben in der Aufgabenbewältigung. Sie sind, also so Pausen sind auch eher kurz

00:33:30: gehalten, damit die eben nicht völlig aus dem Lernprozess reißen und sind in sich gut abgeschlossen,

00:33:37: zum Beispiel durch eine klare Anzahl von Sprüngen, die man auf dem Flur mit einem

00:33:41: Springseil macht. Sie bestehen aus unterschiedlichen Angeboten, mal was Entspannendes, mal was

00:33:47: Aktivierendes, Bewegung, mal Trinkigenschluck aus der Flasche und es gibt eben auch Pausenangebote,

00:33:55: die eine klare Zielorientierung haben und manche Kinder ganz gut tun. Das sind dann nicht einfach

00:34:01: nur Pausenaktivitäten, um der Pause willen, sondern die haben dann wirklich auch sowas wie die

00:34:08: Stifte in meiner Ausleihstation. Einmal alle anspitzen oder meine Auslei, Anspitzer einmal

00:34:15: auslernen. Also wirklich eine bewusste Tätigkeit, die gar nicht so sehr bewusste Pausentätigkeit ist,

00:34:22: sondern eine, bei der man sich ja dann automatisch kurz bewegt oder kurz mal raus switched aus der

00:34:29: Arbeit. Wichtig dabei ist auch hier nicht eine Riesenkiste von Stiften, die wir jetzt alle

00:34:35: anspitzen, sondern fünf Stifte von der Ausleihstation anspitzen, beispielsweise oder wir haben da,

00:34:44: ich glaube, drei oder vier Anspitzer, diese drei, vier Anspitzer einmal auslernen und dann geht

00:34:49: sie wieder zurück an den Platz. So Pausen sollten möglichst schnell umsetzbar sein, also ohne dass

00:34:54: da jetzt eine Riesenvorbereitung aufgefahren werden muss und möglichst sollten sie auch einen

00:35:00: ritualisierten Abschluss haben, also einen Cool Down am Ende beispielsweise. Im Übrigen, wenn Kinder

00:35:08: diese Pausen individuell erledigen und für sich nehmen, dann ist es wichtig, dass man schaut,

00:35:20: dass die denen auch für sich selber machen, wenn sie es brauchen. Manchmal brauchen sie es gar nicht,

00:35:23: weil sie sich selbst nicht so hoch pushen, wie das manchmal in der Gruppe der Fall ist. Also da

00:35:29: reicht es manchmal dann schon einfach von der Pausenaktivität wieder zurück an den Platz oder

00:35:34: wo auch immer ich gerade so arbeite, also einfach an meinen Arbeitsplatz zurück und dann geht es

00:35:39: weiter, aber auch da kann man sonst sagen, okay, wenn du wieder am Platz bist, kann man einüben,

00:35:44: einmal Hände reiben, fests ineinander drücken und dann geht es los. Und damit sind wir auch

00:35:49: schon am Ende dieser Folge angekommen. Da waren hoffentlich ein paar gute Impulse für euch dabei,

00:35:56: wie gesagt, die ganz ganz vielen konkreten Pausenideen, die man so inhaltlich machen kann.

00:36:01: Pack ich in die Show Notes, da könnt ihr euch ganz ganz ganz in Ruhe mal durchstöbern. Zum Schluss

00:36:08: kommen wir noch zur letzten Kategorie, nämlich zur Kategorie "Abgespeichert". Und zwar passend dazu

00:36:18: habe ich gerade mal wieder so ein bisschen gedacht, ich möchte mal mein eigenes Fondness noch mal

00:36:22: wieder so ein bisschen auffrischen und habe auf Instagram unter dem Hashtag #brainbrakes oder

00:36:29: man kann auch nur in der Suchleiste "brainbrakes" eingeben, geschaut, was es dazu gibt und da gibt

00:36:34: es echt schöne Sachen auch für neue, divergente Kinder, kleine Übungen, um zwischendurch das

00:36:40: Gehirn einmal wieder zu entlasten, zu beruhigen. Und da gibt es ganz ganz ganz viele schöne Beiträge,

00:36:47: die ich mir zum Teil abgespeichert habe und deswegen ist es da heute kein einzelner Post oder

00:36:53: ein einzelnes Buch oder was auch immer, was ich euch weitergeben möchte, sondern die Idee mal

00:37:00: beim Hashtag #brainbrakes oder in der Suchleiste "brainbrakes" einzugeben. Da gibt es ganz ganz

00:37:07: viel Anregungen und schöne Videos, wo das dann auch gezeigt wird. Mit diesen Ideen mache auch ich

00:37:13: jetzt Pause, drück hier auf Stop und freue mich, wenn wir uns das nächste Mal in zwei Wochen

00:37:20: von Miederhören bis dahin. Alles alles Liebe, Herz zählt, eure Saske.

00:37:23: [Musik]

Kommentare (1)

Mona

Info: Ich hab überhaupt nichts mit dem Arbeitsbereich zu tun und mein Kind ist noch zu klein für die Schule. Ich werde bald 40 und die Infos sind für mich selbst total hilfreich. Ich weiß auch immer nicht, wann ich eine Pause brauche. Anscheinend muss ich das noch lernen. Hab erst vor einem Jahr ADHS diagnostiziert bekommen. Das ist eine gute Idee, dass man etwas in der Pause macht, wo es auch ein natürliches Ende gibt (wenn 20 Sprünge vorbei sind, dann sind die vorbei). Mir fällt es schwer überhaupt die Aufgaben so klein zu machen und die Schritte zu überblicken, aber bei den Kindern geht es bestimmt gut, wenn man seine Unterrichtsvorbereitung hat. Im Unterricht als Schülerin und Studentin hatte ich das Problem, dass ich super langsam war (außer Mathe) und die Pausen innerhalb des Unterrichts immer brauchte, um halbwegs fertig zu werden, wodurch ich dann doppelt erschöpft war (länger, anstrengender konzentrieren + keine Pause gehabt). Wollte mal in einer Sprachschule (der Uni) Englisch lernen. Ich musste das hinschmeißen, weil wir oft Texte besprochen haben und ich vor Ort in der Zeit nie etwas fertig lesen konnte, geschweige denn die Aufgabe erledigen vor dem Besprechen mit den anderen. Die Folge war super. Hoffentlich wird mein Kind später auch individuelle Pausen und Aufgaben machen dürfen.

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