#22 - Kann-Kinder, wann sollten wir einschulen?

Shownotes

Wenn Eltern die Möglichkeit haben, selbst über den Einschulungszeitpunkt zu entscheiden, dann ist guter Rat manchmal teuer. Was, wenn zu früh eingeschult wird? Dann gibt es kein zurück. Was, wenn es zu spät ist und das Kind sich langweilt?

Warum ich tendenziell eher zum späteren Zeitpunkt tendiere, das klären wir in dieser Folge.


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00:00:00: Die erste Empfehlung ist, wenn ihr als Eltern die Wahl habt, dann ist es im Zweifelsfall.

00:00:06: Also wenn ihr nicht vom Bauchgefühl her schon total sicher seid, darauf dürft ihr nämlich

00:00:10: vertrauen. Ist es aber nicht der Fall? Ist es im Zweifelsfall sinnvoll, sich eher am

00:00:16: späteren Einschubungstermin zu orientieren und zwar vor allen Dingen deshalb, um die

00:00:23: Anforderungen der Sechs-Jahres-Krise so ein bisschen zu entzerren. Dann können wir uns als Eltern immer wieder sagen,

00:00:30: wir müssen keine in Stein gemeißelten für ewig gültigen Entscheidungen treffen, in den

00:00:37: allerallermeisten Fällen zu mässigen. Herzschlag Schule, dein Podcast rund um all die Themen,

00:00:42: die die Schulwelt gerade bewegen. Hi, ich bin Saas Genich-Zial, ich bin Grundschullehrkraft,

00:00:49: das auch schon eine ganze Weile. Ich bin Autorin, Bildungsaktivistin, selbst Mama von drei Kindern

00:00:56: und aktuell ganz frisch auch Mama von zwei Schulkindern. Mein zweites Kind wurde jetzt

00:01:03: jüngst eingeschult und ich darf also einmal mehr die andere Seite von Schulwelt erleben,

00:01:10: nicht nur die als Lehrkraft, sondern eben auch die als Mutter. Auf meinem Kanal Liniert Karriert,

00:01:17: den es sowohl in Blockform als auch als Instagram-Kanal gibt, erkläre ich täglich, wie ich so arbeite,

00:01:24: Zeigeimpulse für Eltern, für Lehrkräfte, für alle an Bildung interessierten Menschen und gebe

00:01:30: auch so ein paar Ideen, wie man Dinge vielleicht verändern kann, jetzt schon im Kleinen ohne auf

00:01:36: Politik warten zu müssen, wie man sich von Dingen lösen kann, die man vielleicht viel zu lange

00:01:42: durch die Schulwelt getragen hat und die dringend eine kleine Generalüberholung gebrauchen können.

00:01:48: Hallo, liebe Herzen, ich begrüße euch zu dieser Folge über Kan-Kinder und frühe Einschulung und ich

00:01:57: möchte mich zuerst mal bei mir selbst bedanken, dass ich es tatsächlich schaffe, das hier aufzunehmen.

00:02:04: Dazu aber dann gleich mehr. Erst mal auch ein zweites riesiges Dankeschön nämlich an euch

00:02:10: für all die Unterstützung mit meinem Podcast-Baby. Ich hatte ja in den letzten einst Erfolgen darum

00:02:15: gebeten, dass ihr mir so Marketingwerbetechnisch ein bisschen unter die Arme greift, weil ich

00:02:20: das selber gerade nicht schaffe. Ich kann überhaupt nicht so richtig für diese Folgen da sein. Ich

00:02:27: schaffe es nicht, die zu bewerben, die auf Instagram hochzuladen zu mal ich momentan auch nicht auf

00:02:32: Instagram unterwegs bin. Das bin ich aber bald wieder und dann sage ich auch kurz warum nicht

00:02:38: dramatisch ist, aber ist einfach gerade nicht die Zeit in der ich schaffe, da groß was hochzuladen.

00:02:46: Da kam und kommt ihr ins Spiel und habt ganz fleißig geteilt und auch sehr, sehr gut aufgenommen,

00:02:53: dass diese Folgen jetzt Donnerstags kommen. Super, lieben Dank dafür und weil ich sehr knapp

00:03:02: bemerkende Zeit habe und ja froh bin, dass ich diese Folge überhaupt hinkriege, starten mir doch

00:03:10: gleich mal und gehen in die Folgen mit der Blick durch Schlüssel. Ich bin mitten in der endgültigen

00:03:22: Buchabgabe. Ich kann zu diesem Zeitpunkt fast an einer Hand abzählen, wann die Abgabe ist und

00:03:32: wenn ihr diese Folge hört, dann kann ich locker an einer Hand abzählen, wann die Abgabe ist und

00:03:39: jede Person, die entweder selbst schon mal ein umfangreiches Buch geschrieben hat oder

00:03:43: Abschlussarbeiten oder größere Arbeiten schreiben musste, weiß, dass man am Ende wirklich nur

00:03:50: noch vor diesen Textwut sitzt und sich denkt, ich habe kein einziges sinnvolles Wort zu Wege gebracht

00:03:58: und meine größte Sorge ist, damit das hier mal ausgesprochen ist, dass dieses Buch nicht die

00:04:04: Unterstützung ist, die ich gerne möchte, dass es ist, falls dieser Satz jetzt einen Sinn ergab.

00:04:11: Ich möchte natürlich mit diesem Buch, dass sich im Großen und Ganzen um neue,

00:04:16: divergente Kinder drehen wird, genaueres folgt noch, natürlich ganz viel unterstützen und

00:04:23: ich möchte ganz viele tolle Impulse bieten und irgendwie, wenn man so lange an so was schreibt

00:04:28: und dieses Thema ja dann im eigenen Kopf schon total logisch ist und man ist total deep dive so

00:04:33: da drin und kennt sich aus und weiß so viele Dinge, dann hat man irgendwann das Gefühl,

00:04:39: überhaupt nichts Neues mehr aufzuschreiben und denkt sich die ganze Zeit nur, ja, aber das wissen

00:04:45: doch eh alle, dafür muss ich das ja jetzt nicht in den Buch schreiben. Es ist schwierig. Also momentan

00:04:52: leiste ich nur noch letzte Kapitel ab und denkt mir die ganze Zeit, das hat doch überhaupt gar

00:04:56: keinen Nutzen. Die Leute werden das kaufen und sagen, ja, danke, das wusste ich schon. Da seht

00:05:03: einmal, dass auch Menschen, die in diesem Prozess schon recht weit sind und die nicht das erste

00:05:08: Buch rausbringen, da noch echt mit Selbstzweifeln zu tun haben und ich wurscht mich jetzt aber durch

00:05:14: und jetzt komme ich zu einem Thema, zu dem ich schon mal ein Buch geschrieben habe, mein erstes

00:05:20: Buch, nämlich mein ersten Ratgeber, der heißt Hallo, Schulanfang, den Übergang vom Kindergarten in

00:05:26: die Schule beziehungsorientiert begleiten und als Grundschullehrkraft bin ich im Thema Schulanfang

00:05:33: ziemlich vertieft drin und wir haben Ende März, das heißt so ganz, ganz langsam machen sich an

00:05:39: ganz Deutschland, künftige Schulanfänger in bereit, Eltern schauen auf den Schulstart und fangen an

00:05:45: sich so ein bisschen genauer Gedanken zu machen, wie das so alles ablaufen soll und ja auch Lehrkräfte

00:05:51: fangen an sich vorzubereiten. Dafür kann ich dieses Buch an dieser Stelle auf jeden Fall noch mal

00:05:55: empfehlen und es wird sicherlich dann auch in den nächsten Monaten wieder ein bisschen mehr Content

00:06:02: dazu auf Instagram geben, einfach weil es mein oder eines meiner Spezialthemen ist und ich mich

00:06:07: wahnsinnig gerne diesem Thema widme. Heute wollen wir uns aber einem Thema widmen, das noch deutlich

00:06:14: vor dem Schulanfang steht und das auch jedes Jahr wieder Eltern so ein bisschen die Sorgen falten

00:06:20: auf die Stirn, treibt nämlich genau den Eltern, die eine gewisse Wahl haben zu welchem Zeitpunkt

00:06:26: ihr Kind einschulen sollen. Es gibt dazu in den Bundesländern sehr, sehr, sehr unterschiedliche

00:06:32: Regelungen, die ich jetzt hier nicht im Einzelnen durchgehen möchte, aber es gibt einfach eine große

00:06:37: Menge an Eltern, die eine gewisse Entscheidungsmöglichkeit haben, ihr Kind ein Jahr früher oder eben ein

00:06:47: Jahr später einschulen zu können. Und weil der Schulanfang und der Staat in die Schule durchaus

00:06:54: ein großes Thema ist, macht es natürlich Eltern ein bisschen Druck, diese Entscheidung stabil zu

00:07:00: treffen und damit auch irgendwie sicher zu sein. Und ich bekomme, wenn es um den Schulstart geht oder

00:07:06: auch noch ein Schulstart, der ein bisschen weiter in Sicht ist, ganz oft genau zu diesem Thema fragen.

00:07:13: Also ist mein Kind breit, sollte ich mein Kind lieber früher einschulen, sollte ich das ja noch

00:07:19: warten oder sollte ich, wenn ich eigentlich gar nicht so viel Entscheidungsfreiheit habe, aber

00:07:23: unbedingt möchte, dass mein Kind noch in der Zeit bekommt, mich diesen Prozess der Zurückstellung

00:07:30: widmen, soll ich da Energie reinstecken. Und deswegen widmen wir uns jetzt heute mal in ein paar

00:07:35: Impulsen, soll ich sagen, dass ich es heute nicht so ganz ausführlich schaffe, weil ich keine Zeit

00:07:41: habe. Nein, bestimmt nicht, denn ich werde es natürlich ganz ausführlich abhandeln. Naja,

00:07:45: schauen wir mal. Und wir werden uns jetzt auf jeden Fall diesem Thema widmen, das wäre es dann noch

00:07:51: ausführlicher braucht, auch ganz genau im Ratgeber beschrieben ist. Dazu werde ich jetzt einfach

00:07:58: so Anregungen beziehungsweise mal grundlegende Empfehlungen reingeben, die wir uns dann aber noch

00:08:04: mal genauer anschauen. Und die erste Empfehlung ist, wenn ihr als Eltern die Wahl habt, dann ist es

00:08:12: im Zweifelsfall. Also wenn ihr nicht vom Bauchgefühl her schon total sicher seid, darauf dürft ihr

00:08:18: nämlich vertrauen, ist es aber nicht der Fall, ist es im Zweifelsfall sinnvoll, sich eher am späteren

00:08:25: Einschulungstermin zu orientieren und zwar vor allen Dingen deshalb um die Anforderung der

00:08:32: sechs-Jahres-Krise so ein bisschen zu entzerren. Was, bitte schön, ist denn jetzt die sechs-Jahres-Krise,

00:08:39: die ist so ein bisschen mehr populär unter dem Namen Wackelzahnpubatät und alle Eltern, die mit

00:08:46: ihrem Kind schon durch sind, wissen sehr genau, was die sechs-Jahres-Krise ist und was da auf einen

00:08:51: zukommen kann. Und die fällt üblicherweise so mit dieser Vorschulzeit ganz klassisch zusammen

00:08:59: und da wackelt alles so ein bisschen die Szene, die Seele, das ganze Vertraute. Da ist einfach unheimlich

00:09:05: viel in einem Kind los. Dieser Entwicklungszeitraum war ganz lange gar nicht so als einzelne Phase,

00:09:15: als einzelne Entwicklungsphase auf dem Schirm. Wir haben ja schon irgendwie so Babyphase, dann diese

00:09:20: berühmberüchtigte Autonomiefase. Wir wissen um die Pubatät, aber das ist in dieser Zeit noch mal

00:09:26: eine sehr eigene Phase gibt. Das war lange gar nicht auf dem Plan. Und erst jetzt fängt die Forschung an,

00:09:33: sich damit so ein bisschen mehr zu befassen und wirklich zu begreifen. Nein, das ist noch mal

00:09:37: ein ganz eigener Abschnitt, in dem wahnsinnig viel im Kind los ist, in dem ganz, ganz viel passiert

00:09:44: und das sorgt, das wissen Eltern an vielen anderen Stellen auch, für durchaus eine gehaltvolle

00:09:53: Emotionslage. Sagen wir es mal vorsichtig so. Man kann wirklich nachweisen, dass im Gehirn zum

00:09:58: einen viel passiert, dass Empathievermögen nimmt so ein bisschen zu und ja, dass Einlassen auf andere

00:10:05: Perspektiven, Kompromisse finden fällt alles so ein bisschen leichter mit der Zeit. Also,

00:10:12: dass die notwendigen Schritte werden da angestoßen, sagen wir es mal so, die können das nicht im

00:10:16: Anschluss, perfekt, um Gottes Willen. Aber da beginnen einfach so Umbauprozesse im Gehirn. Dann hängen

00:10:22: sie gleichzeitig ja auch in so einem Zwischenzustand. Und Zwischenzustände sind einfach unsicherer als

00:10:28: ganz klare Zustände. Die hängen irgendwo zwischen Kindergartenabschied und Schulanfang. Das heißt,

00:10:36: das ist auch noch zusätzlich so eine instabile Situation und die verschärft diese Unsicherheit,

00:10:43: die mit den eigenen Veränderungsprozessen einhergeht, noch mal deutlich mehr. Und wir dürfen nicht

00:10:49: unterschätzen, was das für so ein Kind für Anforderungen sind. Und wenn man jetzt diese Phase,

00:10:55: die eben so ein Stück mehr sich klassisch in der Vorschulzeit bewegt, wenn man die jetzt so

00:11:00: sehr in den Schulstart schiebt, also wenn das so gleichzeitig aufeinander fällt, weil man das

00:11:07: Kind besonders früh einschult, dann ist das schon ein immenser Berg, vor dem so ein Kind da steht.

00:11:14: Denn mit dem Schulanfang, das betone ich ja mal wieder, da warten ganz tolle, spannende,

00:11:20: neue Abenteuer und Lerninhalte, Projekte und andere Menschen, neue Freundschaften. Da wartet ganz,

00:11:28: ganz viel Gutes. Und gleichzeitig wartet da aber auch jede Menge Neues, neue Vorgaben,

00:11:36: neue Erwartungshaltungen. Man muss eben schon sehr gut in der Lage sein, Kompromisse zu schließen.

00:11:42: Und auch schon in der Lage sein eigener Bedürfnisse ein Stück weit aufzuhalten oder auszuhalten,

00:11:51: dass es nicht immer gleich alles erfüllt werden kann. Und das ist nicht ganz so einfach. Das ist

00:11:59: für kein Kind, das in die Schule kommt, einfach egal, ob es später oder früher eingeschult wird,

00:12:05: wenn aber diese Umbaufase, diese sechs-Jahres-Krise, gerade zu Beginn, wo die noch überhaupt nicht in

00:12:12: diese Veränderungen reingewachsen sind, sich damit überhaupt noch nicht akklimatisiert haben,

00:12:15: wenn das sehr aufeinander fällt, dann ist das schon eine ganz schöne Nummer. Und dann werde

00:12:21: ich aufgefragt, ja, mein Kind ist kognitiv, richtig, richtig fit. Und ich denke, es wäre gut,

00:12:27: wenn es sich jetzt da nicht noch ein Jahr im Kindergarten langweilt. Und wenn ihr als Eltern

00:12:31: da wirklich ganz, ganz sicher seid und ein ganz klares Bauchgefühl habt, dann dürft ihr

00:12:36: darauf absolut vertrauen. Ich möchte aber auf der anderen Seite dafür sensibilisieren,

00:12:42: dass das Kognitive ja nur ein Feld in Schule ist. Nur ein einziges, ein Bereich, ein mindestens

00:12:52: genauso großer Bereich, der zwar noch viel zu wenig im Blick ist, aber da ist er trotzdem,

00:12:55: ist dieses ganze soziale, emotionale Feld, das, was ich gerade beschrieben habe,

00:13:00: das Einlassen auf eine Gruppe dieses neue Freundschaften finden, sich darauf einlassen,

00:13:05: dass die Struktur völlig anders ist, mit Bewertungen klarkommen. Schule bewertet,

00:13:08: auch wenn am Anfang noch keine Noten fallen. Da ist ja trotzdem Beobachtung und Bewertung da.

00:13:14: Und damit muss man irgendwie haushalten und klarkommen können. Es gibt bestimmte Anforderungen an

00:13:19: Selbstständigkeit, an Lernverhalten und, und, und. Und diesen Part, den dürfen wir nicht als

00:13:28: selbstverständlich nehmen. Dass Kinder sich da reinfinden, dass Kinder das hinkriegen und dass

00:13:33: denen das gelingt, ist ebenso ein riesiger Batzenarbeit und für manch Kind, das vielleicht

00:13:40: dann auch noch da zusätzlich irgendwie Übungsfeldern mitbringt oder Neurodivagentes, ist das erst

00:13:47: recht eine riesige, riesige Aufgabe. Und wir dürfen es nicht unterschätzen. Das kann manchmal

00:13:54: wertvoll sein zu sagen, ja, mein Kind ist kognitiv echt fit und wirklich weit. Das sind übrigens

00:14:01: ganz, ganz viele Kinder. Also rein, wenn wir nur das Kognitive vermögen und uns angucken und das,

00:14:06: was die schon an Neugier und Lernfreude mitbringen, können ganz viele Kinder ganz früh in die Schule

00:14:10: gehen. Da ist sechs fast ein spätes Alter. Wir sind mit sechs Jahren oder manchmal sogar fast sieben

00:14:14: Jahren, prinzipiell relativ spät in Deutschland. Es gibt viele Länder, in denen so schulische Angebote

00:14:22: deutlich früher starten, allerdings dann eben mit einer viel engeren Verzahnung, einem viel sanfteren

00:14:27: Übergang. Aber das führt jetzt vielleicht wirklich ein bisschen weit. Also kognitiv können viele

00:14:34: Kinder das schon viel früher bewältigen. Es hat aber auch was mit einer anderen Art von Reife zu tun,

00:14:40: mit einer emotionalen Reife und auch mit bestimmten Fähigkeiten, so in der Selbstkompetenz. Bin ich

00:14:46: schon in der Lage wirklich für meine Bedürfnisse einzustehen, denn ich bin dann nicht in der

00:14:52: 1 zu 1 Betreuung. Ich muss irgendwie schaffen, zumindest ein Stück weit, auf mich und das,

00:14:58: was ich brauche, aufmerksam zu machen. Wir Erstklass-Lehrkräfte schauen natürlich auch auf

00:15:04: unsere Klassen und versuchen wirklich eine Struktur anzubieten, die Bedürfnisse automatisch auch

00:15:11: wahrnimmt. Trotzdem muss ein Kind in diesem Gruppensetting schon irgendwie schaffen, altersgerecht

00:15:20: natürlich so ein bisschen für sich einzustehen bzw. Entwicklungsgerecht. Und das ist auch eine

00:15:27: Anforderung. Und es kann ein Weg sein zu sagen, es ist doch super, dass mein Kind in dem einen

00:15:34: Bereich schon so fit ist und schon so stabil ist, dann können wir da gedanklich erstmal quasi so ein

00:15:39: kleinen Haken dran machen. Und es hat jetzt wirklich Zeit, in Schule anzukommen, sich dieser ganzen

00:15:47: emotionalen Entwicklung zu stellen, dem sozialen Zusammenfinden zu stellen, sich dem hineinfinden,

00:15:54: die Schulstruktur zu stellen und irgendwie sich selbst jetzt als Schulkind kennenlernen und

00:16:01: einfinden zu können. Und damit hat so ein Kind, das weiß ich, Lehrkraft sehr, sehr gut, schon wirklich

00:16:07: jede Menge zu tun. Ich selbst habe übrigens zwei Kinder, bei denen wir die Möglichkeit hatten,

00:16:16: selbst als Eltern zu entscheiden, ob es der frühere Zeitpunkt wird, also mit fünf oder ob es der

00:16:23: spätere Zeitpunkt wird, wo die schon fast sieben waren. Beide Kinder konnten sehr früh zum Beispiel

00:16:31: lesen, also auch wenn sie früh eingeschult worden wären, hätten sie durchaus das Leseprinzip schon

00:16:38: verstanden gehabt. Wir haben uns aber in beiden Fällen dafür entschieden, Zeit zu geben und lieber

00:16:44: den Weg an späterer Stelle anzupassen. Und bisher ist eine Kind, das ist jetzt in der dritten Klasse,

00:16:50: das andere Kind ist ja eingeschult worden. Jetzt in diesem Schuljahr hat sich der Weg zum Glück als

00:16:58: also als erst mal richtig.

00:17:00: erwiesen. Es kann aber auch sein, dass wir uns für eine frühe Einschulung oder eine späte

00:17:09: Einschulung entscheiden und dann doch merken, hoch war vielleicht doch nicht der richtige Weg. Wenn

00:17:19: wir uns dafür entschieden haben, das Kind, so wie ich es im Zweifel zwei Jahre empfehle, eher später

00:17:26: einzuschulen und wir merken dann, jetzt brauche ich es aber doch echt kognitiv, irgendwie mehr Input,

00:17:32: dann können wir uns als Eltern immer wieder sagen, wir müssen keine Einstein-Gemeißelten für

00:17:38: ewig gültigen Entscheidungen treffen. In den allermeisten Fällen zumindest nicht. Wir sind

00:17:44: ganz oft so in so einem alles oder nichts denken als Eltern oder sind schon bei einem Schritt,

00:17:48: den wir jetzt tun, 20 Jahre in der Zukunft. Aber weder das eine noch das andere ist förderlich,

00:17:54: denn wir wissen erstens überhaupt nicht, was in 20 Jahren ist und wir wissen leider auch nie,

00:18:00: was der jetzige Moment für Auswirkungen hat in 20 Jahren. Das ist ein bisschen gemein,

00:18:07: haben Eltern sein oder prinzipiell ja auch, dass wir das alles nicht so voraussehen können. Wir

00:18:11: können immer nur für den Moment die Entscheidung treffen, von der wir einfach überzeugt sind,

00:18:19: dass die richtig ist in diesem Moment. Nach bestem Wissen und Gewissen. Damit wir später,

00:18:25: wenn das Kind kommt und fragt, warum hast du das denn gemacht, das fand ich jetzt aber nicht toll,

00:18:32: zumindest eine gute Antwort darauf parat haben. Und unserem Kind dann auch zugestehen können,

00:18:38: zu sagen, verstehe aber, dass das im Endeffekt dann doch nicht der beste Weg für dich war.

00:18:43: Das hätte ich dir anders gewünscht, aus den und den Gründen habe ich aber damals zu entschieden.

00:18:49: Also wir können sowieso nicht wissen, was in 20 Jahren passiert und was die Entscheidung,

00:18:54: die wir jetzt treffen, da für eine Auswirkung haben wird. Und das Zweite ist eben dieses

00:18:59: alles oder nichts denken. Ich entscheide das jetzt und dann hängen wir für immer und ewig auf

00:19:04: diesem Weg fest. Und auch das stimmt nicht, denn ein Weg, der da einmal eingeschlagen wurde,

00:19:09: der darf auch wieder verlassen werden. Natürlich wünschen wir uns und unserem Kind,

00:19:13: dass wir nicht dauernd hin und her switchen müssen und dass der eingeschlagen Weg sich

00:19:18: möglichst langfristig als ein guter Weg erweist. Meist tut er das in unseren Entscheidungen ja

00:19:23: vielleicht sogar auch. Es ist völlig in Ordnung, wenn der Weg sich eben mal nicht als der Richtige

00:19:30: erweist. Dann kann man sagen, okay, hier ist jetzt der Leidensdruck besonders hoch, hier funktioniert

00:19:36: was nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Oder wir wissen jetzt mehr, als wir vorher wussten

00:19:40: und müssen eben bestimmte Dinge anpassen. Und im Fall einer späteren Einschulung kann das eben

00:19:46: sein und das habe ich auch schon sehr erfolgreich erlebt, dass Kinder dann eben erst mal Zeit haben

00:19:51: anzukommen, trotz sehr hoher kognitiver Fähigkeiten und sich überhaupt erst mal in diesen ersten

00:19:57: Schulmonaten damit auseinandersetzen zu können, wie es ihnen so als Schulkind geht, sich akklimatisieren

00:20:04: können. Und dann, wenn man merkt, hoch jetzt muss aber doch irgendwie kognitiv mehr passieren,

00:20:12: kann man schauen, ob zum Beispiel eine Klasse übersprungen wird, ob das Kind in die nächste

00:20:18: höhere Klassensstufe aufrutscht. Und da gibt es durchaus auch sanfte Möglichkeiten, die wir an

00:20:24: Schule auch immer wieder umsetzen. Also ich habe schon in dem Fall ein hoch begabtes Kind zum

00:20:30: Beispiel auf diesem Weg begleitet, dass dann, als wir merken, okay, jetzt ist es angekommen,

00:20:35: jetzt ist es sicher und stabil, was ja super war. Jetzt kann man einen Schritt weitergehen und dann

00:20:44: hat es erst am Matheunterricht der nächste höhere Klassensstufe teilgenommen, so weit wie das möglich

00:20:50: war so in der Schul- und Stundenstruktur, aber es ging doch in einigen Stunden. Und als dann klar war,

00:20:56: okay, das Kind kommt da super zurecht, hat sich mit der Klasse gut eingefunden, dann ist eben dieser

00:21:01: Rutsch komplett passiert und das Kind ist dann, es war dann tatsächlich die vierte Klasse,

00:21:08: ist im Laufe der vierten Klasse dann in diese Klassensstufe gekommen und ist dann sozusagen ein

00:21:13: Jahr früher als seine Ursprungsklasse auf die weiter für eine Schule gegangen, hat also da dann

00:21:19: einen früheren Wechsel gehabt. Und es war sehr sanft und zu einem Zeitpunkt, als das Kind diese

00:21:25: Reife dafür hatte und als das Kind einen erstmal ruhigen und stabilen Schulstart hatte, als auch

00:21:34: das können wir machen. Ich gebe dann auch immer als Impuls mit zu überlegen, ist das der leichtere

00:21:39: Weg zu sagen, oh jetzt muss aber mehr Input her und vielleicht ist die Lehrkraft eh in diese Richtung

00:21:46: ganz fit und kann diesen Input auch im Klassenverband liefern oder man kann darüber nachdenken,

00:21:50: eben einen Schritt weiter zu gehen. Ist ein Kind jetzt aber in der ersten Klasse und wir merken

00:21:54: ganz schnell, oh das klappt irgendwie doch nicht so, wie wir uns das gedacht hatten und unser Kind

00:22:02: hat echt ganz schön zu kämpfen, dann ist der Schritt zurück auf jeden Fall schwieriger

00:22:09: weil wir den nicht so smooth zwischendurch machen können, zumindest in den klassischen

00:22:15: Schulform nicht, wenn es dann irgendwie flexiblerer Eingangstufen oder irgendwie so was gibt oder

00:22:19: nochmal so es gibt manchmal so zwischen Klassen in Kindergärten, wohin die dann nochmal wieder

00:22:26: gehen können, wo die aufgefangen werden, aber das ist ja eher nicht die Regel, die Regel ist,

00:22:31: dass das Kind dann in dieser ersten Klasse hängt und auf jeden Fall dieses erstes ja irgendwie

00:22:34: irgendwie mitmachen muss um dann eventuell nochmal in Klasse 1 von vorne zu starten. Die Chance dabei

00:22:43: ist, dass es dann in einem Klassenverband eben nochmal neu anfängt wie alle anderen Kinder auch

00:22:47: und auch das ist dann halt die Geschichte dieses Kindes, das ist dann halt das womit es in seinem

00:22:53: Leben als Herausforderung umgehen muss, auch das können wir immer als Lehrkräften Eltern

00:22:58: bestmöglich begleiten, aber es ist auf jeden Fall organisatorisch manchmal schwieriger,

00:23:05: weil wir nicht zwischendurch sagen können, okay, probieren wir mal neue Wege, du kannst

00:23:10: mal vorsichtig in diese Klasse hineinschnuppern, du kannst schon mal vorsichtig das und das tun

00:23:16: und dann ist wirklich das kommt dazu auch diese erste Schulerfahrung Klasse 1 ist ja der erste

00:23:22: Kontakt mit Schule und da werden wichtige Erfahrungen gesammelt und wenn die dann gleich

00:23:27: damit zusammenhängen, dass ich Dinge nicht genauso umsetzen kann wie andere Kinder oder

00:23:34: dass es mir da nicht gut geht, dass ich mich überfordert fühle mit dem was davon mir verlangt

00:23:39: wird, dann ist das natürlich nicht so die günstigste Voraussetzung und darum ist meine

00:23:46: tendenzielle Empfehlung, wenn man sich wirklich noch nicht so sicher ist, eher den späteren

00:23:52: Zeitpunkt zu wählen um dann eventuell anzupassen, wenn das Kind aber einen stabilen Start hat

00:23:59: und sagt, ist doch so wie hier, das kriege ich eigentlich ganz gut hin, das ist sehr wahrscheinlich

00:24:05: der etwas günstigere Weg.

00:24:08: Jetzt ist es aber nicht so, dass sehr früh eingeschulte Kinder in jedem Fall straucheln,

00:24:17: wenn ihr diese Entscheidung trefft, weil ihr euer Kind sehr, sehr gut kennt, dann das

00:24:22: wahrscheinlich damit zu tun, dass ihr diesem Kind das zutraut und es gibt auch Kinder,

00:24:25: auch das habe ich erlebt, die wirklich auch früh gut in Schule ankommen können. Je

00:24:30: nach persönlichen Temperament muss man sie dabei aber ganz gut im Blick behalten, weil

00:24:36: die können schon bestimmte Dynamiken entwickeln. Was ich ganz oft beobachte, ist, dass Kinder,

00:24:44: die früh eingeschult werden, irgendwie so ein diffuses Gefühl entwickeln, mithalten

00:24:52: und sich beweisen zu müssen, weil sie ja schon vielleicht nicht gleich am Anfang, aber so

00:24:56: im Laufe der Zeit doch immer wieder merken, dass sie ja die Jüngsten sind und dass sie,

00:25:03: was jetzt da an der Stelle gerade im Grundschulalter noch nicht immer gleich so eine riesige Rolle

00:25:07: spielt, aber schon spielen kann. In Pubertät spielt es oft eine große Rolle. In der Reiterführenden

00:25:16: Schule war eine enge Freundin von mir ein komplettes Jahr jünger als wir, ist auch früh

00:25:20: eingeschult worden und für die war das ein riesen Thema nachher, als diese Pubertät-Zphase

00:25:28: und die weitere Phase so kam, weil sie für vieles dann noch diese älterliche Erklärung

00:25:34: brauchte. Sie durfte erst ein Jahr lang später einen Führerschein machen und, und, und. Und

00:25:38: die hatte dann irgendwie das Gefühl, das immer irgendwie kompensieren zu müssen und

00:25:42: es war wirklich oder hat zu schwierigen Sachen geführt manchmal. Das ist dann doch jetzt

00:25:47: wieder ein bisschen in die Zukunft gedacht und wir können ja ab und zu auch dieses Denken

00:25:50: mal aufmachen, das vielleicht manche Dinge erst in Zukunft vielleicht schwierig werden

00:25:56: könnten. Aber am Ende wissen wir es nicht und wenn wir sagen, jetzt zu diesem Zeitpunkt

00:26:01: mein Kind hat so Lust, der beste Freund oder die beste Freundin geht auch noch mit, mein

00:26:06: Kind ist tough, ich traue diesem Kind das absolut zu und ich bin auch noch da, wenn, wenn es

00:26:10: irgendwie nicht läuft, dann habe ich eben auch erlebt, dass wirklich früh eingeschulte

00:26:15: Kinder das auch meistern können.

00:26:17: Dann ist ja so dieses, ist mein Kind denn wirklich reif, gibt es irgendwie eine Möglichkeit,

00:26:24: dass ich das erkennen kann, dass mein Kind reif ist und das ist eben auch noch eine Anregung.

00:26:30: Es gibt leider nicht die Checkleste, die wir abhaken können und sagen, mein Kind diese

00:26:34: Konzentrationsfähigkeit hat, auf dem Frustrations-Toleranz Level ist, die Körpergröße hat, den

00:26:42: Stift auf diese Art und Weise hält und weiß ich nicht, zweimal links und zweimal rechts

00:26:47: auf den Bein hüpfen kann, denn ist der Schulerfolg garantiert. Weder das Alter noch verhalten

00:26:54: zu sein, noch das Fehlen, noch das Auftauchen von Verhalten zu sein, sind in irgendeiner

00:26:59: Art und Weise eine Garantie für Schulerfolg. Das möchte man immer so ein bisschen vorgehockeln

00:27:04: mit diesen Schuleingangsuntersuchungen, aber ich habe mich im Zuge meines Buches sehr

00:27:10: viel mit Studien auseinandergesetzt und die meisten Studien oder eigentlich fast alle

00:27:14: Studien haben ziemlich klar gesagt, dass das leider nicht die Garantie für Schulerfolg

00:27:20: ist, darf spielen ganz oft soziokulturelle Umstände, eine Rolle, als wie ein Kind gefördert

00:27:26: wird, wie der finanzielle Background von Eltern aussieht, wie der Migrationshintergrund

00:27:31: ist, denn das hat leider, leider Einfluss auf unsere Bewertung in der Schule, ein großes

00:27:38: Bildungs-Ungerechtigkeits-Thema und dementsprechend bringt es auch wenig zu sagen, mein Kind

00:27:45: kann sich aber 7,5 Minuten erst konzentrieren, ist denn das okay oder sollte ich lieber

00:27:52: noch ein Jahr warten, weil vielleicht kann sich es denn ja 8,5 Minuten konzentrieren.

00:27:56: Ein weiterer Faktor, der natürlich da eine Rolle spielen kann ist oder der eigentlich

00:28:00: immer eine Rolle spielt, am Ende steht und fällt es mit den Personen, auf die das Kind

00:28:05: da trifft und wenn Personen die Lernbedürfnisse von Kindern wahrnehmen können, gut darauf

00:28:14: reagieren können, dann ist es tatsächlich und das konnte man auch zeigen, gar nicht

00:28:18: so wichtig, ob das Kind nur mit 6,5, 7,5 oder 5,5 Jahren eingeschult wird, sondern dann

00:28:25: wenn dem ja Wissenstand, dem emotionalen und sozialen Stand des Kindes entsprechend

00:28:35: Angebote gemacht werden und es da berücksichtigt wird, dann ist das ja der Faktor.

00:28:42: Das Problem ist ja, dass wir nicht wissen, wer da in Schule auf unsere Kinder wartet und

00:28:47: deswegen ist es wieder einmal der etwas sichere Weg das Kind lieber ein Jahr warten zu lassen

00:28:55: und da kommt ja dann ganz oft das Argument, ja aber wenn es sich denn im Kindergarten

00:28:59: langweilt und ich sage dann nochmal, was wäre dann?

00:29:03: Also bei meinen beiden Kindern habe ich gemerkt, dass am Ende der Kindergartenzeit so dieser,

00:29:13: dann waren die fast so ein bisschen überreif, dann merkte man so jetzt ist, jetzt muss es

00:29:18: aber auch wirklich mal losgehen und jetzt da war die Lust morgens nur wirklich nicht

00:29:23: mehr großen Kindergarten zu gehen, das hat man dann schon gemerkt.

00:29:26: Aber vielleicht ist das genau der Zustand den wir eigentlich wollen und aus dem heraus

00:29:32: die Motivation jetzt den nächsten Schritt in Schule zu gehen so richtig großes.

00:29:37: Ich habe mich auch umgekehrt erlebt wie die eines sehr enge Freundinnen meines mittleren

00:29:44: Kindes quasi sehr früh, also ganz, ganz, ganz kurz noch im sechsten Geburtstag, also mit

00:29:53: fast noch fünf Jahren eingeschult wurde und die hat überhaupt gar keine Anstalten gemacht

00:29:59: und den Kindergarten verlassen zu wollen, die ist da regelrecht rausgerissen worden.

00:30:03: Die hatte schon ein bisschen Lust auf Schule und auch Joranzen kaufen und auch was da passiert,

00:30:08: also es war jetzt nicht so, dass sie sich gar nicht auf Schule gefreut hat, aber man merkte

00:30:12: richtig, die wird da jetzt schon ein bisschen rausgerupft und dementsprechend holprig war

00:30:16: der Schulstart auch.

00:30:18: Letztendlich ist auch zu überlegen was ist das, was wahrscheinlich leichter und besser

00:30:22: zu begleiten und aufzufangen ist.

00:30:24: Ein Kind, das sagt, jetzt habe ich aber langsam nicht mehr so richtig viel Lust, guckt euch

00:30:29: Schul, ja also guckt euch Abschlussschüler*innen an.

00:30:34: Da merkt man auch in den letzten Monaten ganz deutlich, die sind jetzt fertig, die warten

00:30:39: auf den nächsten Abschnitt und dazu gehört auch ein bisschen, dass man anfängt sich von

00:30:43: der jetzigen Phase und dem jetzigen Abschnitt zu verabschieden, sich zu distanzieren, zu

00:30:49: sagen, so jetzt ist es auch genug und das ist doch eigentlich, also dann ist man reif.

00:30:54: Wie so ein Abwilder, wo muss man gar nicht mehr doll am Baum schütteln, der fällt dann

00:30:56: einfach runter, weil es so weit ist.

00:30:58: Ein Abwilder, der aber noch nicht so weit ist, den muss man da richtig rausruppen.

00:31:02: Und so kann man sich das ungefähr vorstellen und ich glaube, dass es uns vermutlich am

00:31:11: Ende leichter fallen wird einem Kind, das im Kindergarten sagt, oh, ich weiß nicht, ich

00:31:15: hätte gerne neue Angebote zu Hause ein bisschen zu unterstützen, zu Hause diese Angebote zu

00:31:20: liefern oder diese Zeit aufzufangen, als damit umgehen zu müssen, dass ein Kind da sehr,

00:31:28: sehr früh rausgerissen wurde, vielleicht zu früh rausgerissen wurde und dann echt zu

00:31:34: kämpfen hat in diesen ersten Schulmonaten und da eben bestimmte Emotionen auch hochkommen

00:31:39: und das ist gar nicht so einfach aufzufangen.

00:31:43: Eine Glaskugel haben wir nicht, eine Garantie gibt es auch nicht, aber das wäre jetzt so

00:31:48: ein bisschen die Tendenz, wenn es darum geht zu überlegen eher früh oder doch eher später.

00:31:56: Letztendlich hilft es auch immer sich vielleicht mit Eltern auszutauschen, die diesen Schritt

00:32:00: schon gegangen sind und da vielleicht Erfahrungswerte haben und ich habe zu dem Thema auch bereits

00:32:07: mal an anderer Stelle in einem anderen Podcast ein Interview gegeben.

00:32:11: Das würde ich euch in den Shownotes noch verlinken, da ist das Ganze nochmal sehr

00:32:14: prägnant und zwei Mamas, nämlich die Mamas vom MAMSTER-RAT erzählen von ihren Erfahrungen.

00:32:21: Da hat eine nämlich ihr Kind, nicht verspätet, verspätet es auch, ihr Kind später in die

00:32:28: Schule geschickt und eine Mama ihr Kind früher in die Schule geschickt und da berichten die

00:32:34: davon, wie es ihnen damit gegangen ist, kleiner Spoiler, auch da war dann die Tendenz doch eher

00:32:40: lieber zu warten.

00:32:41: Vielleicht hilft euch das, falls ihr wie gesagt schon ein klares Bauchgefühl habt, dann

00:32:47: lasst euch nicht beirren, vertraut drauf, denn letztendlich seid ihr ja auch ihr ist,

00:32:52: die das mit eurem Kind am Ende begleiten müsst.

00:32:56: Aber falls ihr wirklich noch so im "hä, ich weiß noch nicht so genau" Modus seid, dann

00:33:00: habt ihr jetzt vielleicht ein paar schöne Anregungen bekommen.

00:33:05: Ich habe, wie ihr vielleicht gemerkt habt, an dieser Stelle diesmal ein bisschen auf Kategorien

00:33:09: verzichtet, weil ich einfach froh bin, dass ich das jetzt so ein bisschen runter erzählen

00:33:15: konnte.

00:33:16: Jetzt dürfte mir ganz klar die Daumen drücken, dass ich in den nächsten Tagen dieses Großprojekt

00:33:21: Buch träge und dann freue ich mich auf die nächste Folge, denn da ist das alles schon

00:33:28: geschafft und alles fertig.

00:33:30: Mit diesen Worten kehre ich zurück an meinen Schreibtisch, haue in die Tasten und freue

00:33:37: mich sehr, sehr, sehr doll auf die nächste befreite Folge.

00:33:43: In diesem Sinne, Herzt zählt eure Saskia.

00:33:45: [Musik]

00:33:57: [Ausschrei]

00:33:59: Wunderbar!

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